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Als Sprechweise bezeichne ich tautologischerweise eine Art und Weise zu sprechen. Hier geht es aber nicht darum, Sprechweisen zu unterscheiden, sondern darum Sprache und Sprechweisen zu unterscheiden. Oft wird die analytische Philosophie als Sprachphilosophie bezeichnet, obwohl sie sich eher mit Sprechweisen befasst.

Physiker können beispielsweise deutsch sprechen. Sie haben trotzdem eine eigene Sprache, zu welcher ich auch ihre Formeln rechne. Sie haben aber insbesondere auch eigene Sprechweisen, in welchen sie Wörter der deutschen Sprache anders verwenden: Die Sprache der Physiker. Arbeit beispielsweise verwenden sie ganz anders als es in der deutchen Sprache üblich ist.

Als Sprechweise bezeichne ich eine je bestimmte Verwendung von Wörtern, hinter welcher sich Kategorien und implizite Theorien bezeichnen lassen (siehe auch Redeweise).

L. Wittgenstein verortet Sprechweisen in Sprachspielen, G. Ryle im Sprechen einer natürlichen Sprache, die er als ordynary oder gewöhnlich bezeichnet.

S. Krämer bringt die Sache auf einen Punkt, indem sie zwei Arten von Sprachphilosophien unterscheidet, wobei die einen (F. de Saussure, J. Chomsky, J. Searle, J. Habermas) eine Sprache untersuchen, die jenseits des Sprechens existiert, während andere (N. Luhmann,Austin, J. Derrida L. Wittgenstein eine Sprachauffassung vertreten, die sich an Sprecheweisen orientiert.
In der Beobachtung von S. Krämer erscheint Sprache immer als Beobachtetes, nicht als Form der Beobachtung, also nicht als Handlungszusammenhang, der durch die Deutung von etwas als Sprache entsteht.
Ich sehe Sprache wie etwa Kunst als Deutungszusammenhang, in welchem ein deutender Beobachter seine Wahrnehmung orientiert.

Für das semiotische Problem der merfachen oder ungeklärten pragmatischen Referenz ist der Vertrag nur ein Beispiel.

Die konventionelle umgangssprachliche Verwendung von Vertrag beruht auf der nativen Vorstellung, in welcher auch flüchtige Versprechen verbindlich sind. Man könnte jede Äusserungen konservieren und man kann umgekehrt jede Äusserung als Aktualisierung einer Konserve verstehen. Alles, was gesagt wird, könnte davor geschrieben sein.

Ein - schriftlicher - Vertrag ist als Schriftstück ein Textträger und ein Text. Der Text ist als Gegenstand eine Konservierung der Signale, die die Vereinbarung (Abmachung) des Vertrages zum Ausdruck bringen.

Ein mündlicher Vertrag ist als Schriftstück ein Textträger und ein Text. Der Text ist als Gegenstand eine Konservierung der Signale, die die Vereinbarung (Abmachung) des Vertrages zum Ausdruck bringen.


 
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