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Als Text bezeichne ich jede durch eine Grammatik (Chomskygenerator) generierte Menge von Zeichenketten, unabhängig davon, wozu ich sie verwende. Als Texte sind sich ein Computerprogramm und ein Liebesbrief gleich.

Wenn ich Text nicht mentalistisch abgehoben als eine "(schriftlich fixierte) im Wortlaut festgelegte Folge von Aussagen" (LexiRom 1995), sondern als ein von Menschen intentional hergestelltes Produkt (Artefakt) sehe, kann ich nicht nur nach seiner Wirkung, sondern auch nach seiner Gegenstandsbedeutung fragen.

Erläuterungen
- Text ist eine Abstraktion einer (schriftlichen) Beschreibung, wie der Zeichenkörper ein abstraktes Symbol ist.
- Das Alphabet ist kein Text, es dazu dient, die Zeichenkörper einzuführen.
- Ein Programm (Zeichenkörpermenge) ist ein Text mir sekundärer symbolischen Bedeutung .
- Einen spezifischen Teil der Textproduktion bezeichne ich als Schreiben (siehe auch Schrift)
- Die Textproduktion wird umgangssprachlich (un)sinnigerweise als Textverarbeitung bezeichnet

selbstbezügliches Beispiel:
was hier steht

Kon-Text
Text wird hergestellt und verwaltet:
Textwerkzeug (Bleibstift, Schreibmaschine, Computer)
Textorganisation (Buch, Bibliothek)
Textform

siehe auch: elektronisch gespeicherter Text, Textträger
 
Im Aufsatz Hypertext oder Was heisst Konstruktion im konstruktivistischen Diskurs? wird Text als Konstruktion begriffen.
 
im Blog
siehe auch: Stein von Rosette, Blindtext, Textauffassungen

bild bild
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Text und Textträger

 

Text in anderen Sprachwelten

Im Commonsense wird der Ausdruck "Text" viel umfassender und unspezifisch verwendet , nämlich im Sinne von "einer schriftlich fixierten, im Wortlaut festgelegten Folge von Aussagen". Dabei geht es nicht um Text als Artfakt, sondern vielmehr um die Verwendung oder den Nutzen von Texten, wobei Text vor allem als "gespeicherte" oder "aufbewahrte" Aussage gesehen wird. Ich kann dann mit Text etwas "sprechen", ohne dass der andere als Hörer zugegen ist, weil er als Leser mein "Sprechen" zu anderen Zeiten und in Briefen oder e-mails auch an anderen Orten wahrnehmen kann (LexiRom / Duden).

Text
Literally, the original written or printed form of a literary work considered as the authoritative source of interpretations. In cybernetics, data with an inherent pattern, structure or organization through which the meanings are revealed (see context). (Krippendorff) [Principia Cybernetica Web]

Text
Textura lat. heißt Gewebe. Für Hartmann (1971) ist Text »das originäre sprachliche Zeichen«, weil Sprache nur textförmig funktioniere. Für Linke u.a. (1991) ist ein Text »eine komplex strukturierte, thematisch wie konzeptuell zusammenhängende sprachliche Einheit, mit der ein Sprecher eine sprachliche Handlung mit erkennbarem kommunikativem Sinn vollzieht. - Beispiel:

René kocht in der Küche, Susanne schaut fern im Wohnzimmer. Plötzlich sagt er: Angebrannt! Ich schließe die Tür, sorry ­ und schließt die Tür. Der kleine Text hat eine komplexe Struktur, er besteht aus drei satzartigen Gebilden. Er hat ein Thema, das Missgeschick samt Konsequenz, und entspricht dem Textkonzept oder -typ der Entschuldigung: Grund, Folge, Bitte. Mit diesem Text will René Susanne um Verständnis für sein Handeln bitten. Der kommunikative Sinn besteht darin, dass ohne diesen Text Susanne nicht verstehen würde, wieso René plötzlich die Türe schließt und damit die Kommunikationsmöglichkeit vorübergehend kappt.

Text
Martin Lindner gibt auf seiner Seite ein paar Text-Definition, die sich nicht so sehr auf Text, sondern auf Kon-Texte wie Hypertext, Mikrotext oder Medientext usw. beziehen. [ ]
 
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