Gegenstandsbedeutung        zurück ]      [ Stichworte ]      [ Die Hyper-Bibliothek ]      [ Systemtheorie ]         [ Meine Bücher ]
 

Gegenstandsbedeutung steht für die Funktion des materiellenen Gegenstandes, also für seine "gegenständliche Bedeutung" (Holzkamp 1976:25ff) im übergeordneten Prozess.

Beispiel: Gegenstandsbedeutung von Text

Gegenstandsbedeutung steht für das, was bleibt, wenn man die Form (und das "Artefakt-Sein") eines hergestellten Gegenstandes abstrahiert (Beobachter-Intention).

Erläuterungen:
Gegenstandsbedeutung ist das, was ich meine, wenn ich beispielsweise "der Hammer" sage; nämlich das Hammer-Sein, das jedem Hammer unabhängig von seiner Form zukommt, und das er auch nicht verliert, wenn er als Briefbeschwerer benutzt wird.
Wer ein Ölfass in einer Steelband als Instrument verwendet, schaft aber natürlich eine neue Bedeutung, weil er dazu ein Instrument konstruiert.

Zu weiteren begrifflichen Anmerkungen siehe Blech als Halbfabrikat.

Das Konzept Gegenstandsbedeutung reflektiert, dass der deutende Beobachter bedeutungs- oder sinnvolle Gegenstände für-wahr-nimmt.

bild bild

Das Bild "ist" ein Bild (Gegenstand), keine Pfeife (Gegenstand)
Die Pfeife "ist" eine Pfeife, das hat nichts damit zu tun, dass ich sie Pfeife nenne.


 

J. Searle unterscheidet eine Wort/Satz-Bedeutung von der Aeusserungsbedeutung. Er sagt, dass die Satzbedeutung immer gleich bleibt, dass aber die Aeuserungsbedeutung in jedem Vorkommnis (token) variert.

Die Gegenstandsbedeutung bleibt eben auch erhalten, wenn ich einen Hammer als Briefbeschwerer benutze. Hinter der verbreitet akzeptierten Idee von Searle steht die Gegenstandsbedeutung, die eher selten akzeptiert wird.


 
[kein wp]