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Den Ausdruck "Strom" verwende ich umgangssprachlich homonym für elektrischen Strom und für Flüsse, die ins Meer münden (und quasi aus dem Meer - zurück - kommen). Wenn ich die Metapher nicht reflektiere, scheint mir das Gewässer als Bildgeber der Metapher.


 

Als "Strom" bezeichne ich einen im Kreis fliessenden Stoff, wobei ich den Kreis durch eine Quelle und eine Senke in zwei Teile zerlege. Die Masse des Stroms kann ich im Falle von Wassser in Liter pro Minute messen.

Beispiel:
Die Wasserflüsse stellen den Teil des prinzipiellen Wasserkreislaufs der Erde dar, die von der Quelle zur Gravitations-Senke fliessen. Prinzipiell ist meine Darstellung des Kreislaufes, weil ein grosser Teil des Wassers nicht ins Meer fliesst, sondern bereits im Regen verdunstet oder sehr lange als Grundwasser lagert.

In der Physik ist ein Strom eine Menge, die sich fliessend in eine bestimmte Richtung bewegt, typischerweise innerhalb einer Leitung aus Metall.

Stromnetz(werk)

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Mechanisch gesehen hat jeder Strom eine Ursache. Der Wasserstrom der Erde fliesst durch die Schwerkraft nach unten und durch die Verdunstung durch die Sonnenwärme nach oben. Von meinem irdischen Beobachtungsstandpunkt repräsentiert der Wasserstrom Entropie und der Verdunstunstrom Negentropie, die der Wassermasse zugeführt wird.
Weniger irdisch ist die Sonne ihrerseits ein grosser Stausee, der auch gefüllt werden musste. Als Strom bezeichne ich in diesem Sinne nicht den Kreislauf, sondern wie bei Flüssen, nur eine Hälfte des Kreislaufes, die mir sinnlich leichter zugänglich ist. Ich sehe das Wasser im Fluss fliessen, aber ich sehe nicht, wie es verdunstet. Bei der Sonne spüre ich die Wärme und ich sehe, die Schatten, die ihr Licht hervorruft.

Stromstärke

Ein Fischernetz wird im Fluss gespannt. Dann wird in jeder Masche mit konstanter Grösse und orthogonaler Ausrichtung die Fliessgeschwindigkeit gemessen (Volumen pro Sekunde) und aufadiert. (https://www.youtube.com/watch?v=Et2SfAnTadc)

Ein Wasserstrom kann einen Behälter füllen. So kann ich erkennen wie stark der Strom ist.

Zur Metaphorik

Mein Strombegriff ist eng. In dieser Begrifflichkeit ist der elektrische Strom kein eigentlicher Strom, was durch die adjektivische Voranstellungen des "elektrisch" signalisiert wird.
Während beim Wasserstrom, das Wasser als Material in einem Kanal fliesst, fliesst der elektrische Strom innerhalb eines Materials. Die Metalleitung, in welcher elektrischer Strom beispielsweise fliesst, ist eine Art materieller "Kanal", der sozusagen in sich selbst fliesst. Das Material des elektrischen Stromes hat keinen stofflichen Eigennamen, es fliessen - in der Fiktion - einzelne, zählbare Elektronen.


Mit einem weiter gefassten Strombegriff kann ich folgende Ströme unterscheiden:

  • Leitungsartige Ströme: elektrischer Strom
  • Strahlungsartige Ströme: Flüsse in einem Kraftfeld (Strahlung)
  • Konvektive Ströme: das, was der hier verwendete Strombegriff bezeichnet

    Nur bei einem konvektiven Strom hängt der "Transport" direkt mit einer Bewegung zusammen.

    "Das Wasserkraftwerk ist nicht in den Rheinstrom gebaut, wie die alte Holzbrücke, die seit Jahrhunderten Ufer mit Ufer verbindet. Vielmehr ist der Strom in das Kraftwerk verbaut. Er ist, was er jetzt als Strom ist, nämlich Wasserdrucklieferant, aus dem Wesen des Kraftwerks." (M. Heidegger)


    Anmerkung:
    Video von W. Maurer (zum Buch Physik), worin Strom abstrakt unter ernergetischem Gesichtspunkten betrachtet wird:

  • Strom: Transport einer Menge durch ein Bauteil oder ein Gebiet
  • Stromstärke: transportierte Menge pro Zeit bezüglich einer orientierten Referenzfläche
  • Stromdichte: Transportierte Menge pro Zeit und pro Fläche bezüglich eines Punktes

    Kritik
    Transport einer "Menge" ist eine eigenwillige Formulierung, in welcher "Menge" für eine Quantität von irgend etwas steht und eine sehr spezielle Menge von Elementen bezeichnet, so dass auch der Ausdruck "Transport" nicht mehr konventionell gebraucht wird.
    Diese Sprache - wie generell die Sprache der Physik - braucht Wörter der natürlichen Sprache, die nicht recht passen, was natürlich nichts über die dargestellte Physik sagt, die ja im wesentlichen durch Formeln oder Berechnungsregeln gegeben ist, sondern eben etwas über die verwendete Sprache.


     
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