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Daten und Formular scheinen hier zirkulär definiert. Ich begreife aber ihre Einheit als Keimform des Computerprogramms und mithin als Artefakt mit einer spezifischen Gegenstandsbedeutung.


 

Als Formular bezeichne ich einen Textträger, der der Erfassung von Daten durch beschriftete Datenfelder dient. Die Anordnung der Datenfelder bestimmt die Formdes Formulars.

Beispiel:
Karteikarte in einer Adresskartei

Das Formular begrenzt sowohl den Datentyp als auch die Interpretation der Daten. In einem Karteikarte muss ich beispielsweise an einer bestimmten Stelle Ziffern (Datentyp) eingeben und die Ziffern werden als Zahlen interpretiert, die für eine Postleitzahl stehen.

Anmerkungen:
Wenn ich ein Formular ausfülle, stelle ich Zeichen her und ordne sie in einem Datenfeld an. Jeder Zeichenkörper hat als Artefakt immer einen Ort. Ich kann ihn d-ort herstellen oder ihn d-ort hinstellen.
Es gibt Beobachter, die ein Formular als Lückentext auffassen, weil es beschriftete Datenfelder hat. (D. Baecker, siehe unten)

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formular-optimierung best practise
Differenztheoretisch [ ]


 

Literatur (aus einer anderen Welt):
P. Fuchs verwendet das Adressformular als Metapher, weil sie es gestattet, die Konkretion der sozialen Adresse auf ein Formular hin zu abstrahieren, das - systemgebunden - spezifische Einträge erzwingt, andere (und wieder: spezifisch) ausschliesst.

"Formulare sind von einer Ordnung bereitgestellte und im Rahmen dieser Ordnung verwaltete Texte mit Lücken, die von individuellen Fällen ausgefüllt werden, die von dieser Ordnung gesucht werden oder diese Ordnung in Anspruch nehmen. Formulare sind somit Metaphern, die Sachverhalte in Sachverhalte übersetzen. Der folgende Beitrag macht sich diese Definition für eine Beschreibung des Formbegriffs als Formular soziologischer und hermeneutischer Forschung zunutze" D. Baecker: Formular komplexer Form [ ].

Wikipedia (common sense):
Ein Formular ist ein standardisiertes Mittel zur Erfassung von Daten, das entweder in Papier- oder elektronischer Form (z. B. Web-Formular) vorliegt. In der Regel geben Formulare kurze Textfelder (zum Beispiel "Nachname", "Vorname", "Adresse") und Einfach- (zum Beispiel "verheiratet: ja/nein") oder Mehrfachauswahlfelder vor. Formulare vereinfachen die Erhebung von Massendaten, sorgen für Vollständigkeit und schützen vor allfälligen Mehrdeutigkeiten, die bei freier Wortwahl oder z. B. einem formlosen Antrag auftreten können. Deshalb werden Formulare häufig von Behörden verwendet, um den Erfassungsvorgang zu externalisieren und rechtlich präziser zu machen.

Diese Formulierung invertiert, dass Daten in Formularen stehen.

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