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Commonsense:
"Infomatik" ist ein sehr heterogen verwendeter Ausdruck. In einem bestimmten Sinn steht er für einen konsensuellellen Bereich, der als mehr oder weniger akademische Disziplin erscheint, die sich mit der Herstellung und Verwendung von "Computern aller Art" befasst, was umgangsprachlich auch als IT Informations-Technik/Technologie wird.
Die Wortbildung "Informatik" wird K. Steinbuch zugeschrieben, also einem Kybernetiker, der darin Information und Automat-ik zusammengefügt haben soll.
Als hochredundanter Commonsense gilt: "Die Informatik beschäftigt sich mit Information", wobei Information als Plastikwort ohne bestimmte Bedeutung fungiert. Der Informatik-Duden etwa schreibt selbstbezüglich: "Für die Informatik, die sich als die Wissenschaft von der systematischen Verarbeitung von Information versteht, sollte der Begriff "Information" von zentraler Bedeutung sein; dennoch ist er bisher kaum präzisiert worden".

Als Informatik bezeichne ich den spezifischen Teil der Technik, in welchem programmierbare Automaten entwickelt werden, wozu insbesondere auch artefaktischen Verfahren der Programmierung gehören, die gemeinhin als Programmiersprachen bezeichnet werden.

Informatik ist in diesem Sinne auch ein Teil der Kybernetik, die sich als Technik unter dem Gesichtspunkt der Regelung mit allen Automaten befasst und den Focus mehr auf Erklären als auf Herstellen richtet.

Und schliesslich ist Informatik damit auch eine Lehre im Sinne der Technologie

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Anmerkung:
Mit der Wortendung "-ik" verweise ich im Falle von Technik und Informat-ik auf eine relative Indifferenz zwischen Gegenstand und Widerspiegelung, die ich beispielsweise durch die Wortendung "-logie" in Technologie aufhebe, weil ich damit im Sinne eines re-enrtys eine Lehre zur Technik bezeichne, die im Ausdruck Technik mitgemeint ist.
Die Informatik hat keine eigene Logie, sie wird in der Technologie und der Kybernologie behandelt.

Zwei kritische Anmerkung zum Commonsense: Hardware und Information

Automaten sind Maschinen, die als Hardware bezeichnet werden, weil sie aus mehr oder weniger hartem Material hergestellt werden. Ein Computer hat normalerweise ein Gehäuse aus Kunststoff und ein paar mechanische Elemente wie Harddisk oder Ventilator, und auch eine Stromversorgung. Gemeinhin wird die Herstellung der Hardware nicht zur Informatik gezählt, worin ich ein - ziemlich unwichtiges - Abgrenzungsproblem erkenne.

Der Ausdruck Information ist viel älter als Computer und im Kontext von programmierbaren Automaten extrem unbestimmt. Relativ unabhängig von der Informatik wurden verschiedene "Informationstheorien aller Art" entwickelt. Der Ausdruck "Information" wird in diesen "Theorien" fast immer synonym zu Nachricht verwendet und im Kontext von Sender-Empfänger-Modellen erläutert.
Computer kann man - funktional - wie Radio oder Zeitungen als Medium in Informationsprozessen sehen. Für die Entwicklung von programmierbaren Automaten spielt solche Information keine Rolle, oder eben dieselbe wie bei der Entwicklung von anderen Medien.
Die Redeweisen, wonach sich Informatik mit Information oder mit der Verarbeitung von Information befasse, ist fernab von programmierbaren Automaten und macht aus der Informatik eine Art hermeneutische Geisteswissenschaft.


 

Bekannte Informatiker (die sich weitgehend mit Programmiersprachen befassten) sind: M. Jackson, C. Hoare, N. Wirth, D. Knuth, E. Dijkstra

Informatik kann auch als funktionales System im Sinne der funktionalen Systemtheorie aufgefasst werden. Dieses System beschäftigt sich dann mit der Programmierung (vgl. Informatik als Funktionssystem)

Die Geschichte der Disziplin "Informatik"


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