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Umgangssprachlich wird mit Währung die Geldart von Devisen bezeichnet. Der Wechselkurs ist der Preis einer Währung, ausgedrückt in einer anderen Währung (Fremdwährung). Der Markt, auf dem sich dieser Preis bildet, ist der Devisenmarkt.
zu anderen Währungsbegriffen siehe auch: Währungssystem
Der Schweizer Franken ist/ist nicht die "Währung" der Schweiz

Kontext:
In der Autopiese des Geldes gibt es einen wesentlichen Übergang vom noch naturwüchsigen Geld, das noch kein eigentliches Geld ist, zum gesellschaftlichen eigentlichen Geld. Naturwüchsiges Geld unterliegt denselben Bedingungen wie jede andere Ware, gegen die es getauscht werden kann. Für Kurantgeld brauche ich keine spezifische Verfassung, weil ich nie auf irgendeine Vereinbarung angewiesen bin, in welcher vertraglich geregelt ist, was das Geld wert ist. Kurantgeld ist nur in dem Sinne Geld, als es als Tauschmittel generallisiert ist.

Wenn Geld in seiner Autopoiese den naturwüchsigen Zusammenhang verlässt, wenn also sein Wert fiktiv - im Sinne von gemacht - wird, weil er nicht durch den Warenkörper selbst gedeckt ist, muss in Form einer Konstitution gewährleistet werden, dass Geld einen garantierten und realisierbaren Tauschwert repräsentiert. Ein mögliche Form dieser Gewährleistung besteht darin, dass Geld beim Herausgeber jederzeit gegen eine bezeichnete Menge Gold eingetauscht werden kann. Solche Konstitutionen bezeichne ich als Währungen.

In der Wikipedia steht zuerst richtig: Eine Währung ist im weiten Sinne die Verfassung und Ordnung des gesamten Geld­wesens eines Staates. Dann steht auch richtig: Häufig wird der Begriff Währung synonym für die vom Staat anerkannte Geldart verwendet., wobei offen bleibt, was Geld-art heisst. Und dann steht: Währung ist daher eine Unterform des Geldes, wobei völlig unklar ist, was mit Geld gemeint sein könnte.

siehe Eidg. Bundesgesetz über die Währung und die Zahlungsmittel


Als Währung bezeichne ich eine Konstitution, die das Geld des Währungsraumes definiert. Dazu gehört insbesondere die Festelgung der Einheit des Tauschwertmassstabes (Währungseinheit), die Bestimmung, wer Geld herstellen darf, und wie der Tauschwert des Geldes gewährleistet wird.

Währungen sind oft Teil von Staatsverfassungen, die in einem übergeordneten Sinn Eigentum gewähren. Die Währung beschreibt dann, wie das Eigentum in Form von Kredit- oder Tauschhandlungen tauschwertadäquat übertragen und durch Geld vermittelt werden kann.

  • Es gibt traditionelle Komplementärwährungen, die auf Konstitutionen beruhen, die nicht Teil der Staatsverfassung sind, beispielsweise WIR, und
  • es gibt neuerdings Kryptowährungen, deren Währungsraum und garantierende Instanz nicht mehr eine einzelne Nation ist.
  • Beispiel:
    Der Nationalstaat Schweiz kennt eine Währung, in welcher Franken die Einheit des Geldes bezeichnen, das von der Zentralbank herausgegeben und durch die Nation gewährt wird. Die Schweiz hat sich bei ihrer Gründung 1848 dadurch als eine Einheit der zuvor loose verbundenen Kantone definiert, dass dem Bund die Hoheit über die Währung und Militär gegeben wurde. Alles andere blieb in der Föderation bei den Kantonen. Als explizit ausgesprochen "Gewolltes" der Nation erscheint in diesem Fall die militärische Sicherstellung der Währung (und invers vielleicht mitgemeint, die Sicherstellung der Finanzierung des Militärs, das die Währung schützt).

    Eine der Kolonien, die „Massachusetts Bay Colony“ (heute der amerikanische Bundesstaat Massachusetts mit Hauptstadt Boston) war die erste Kolonie, die das eigene Papiergeld nutzte, um das Militär zu finanzieren. Die anderen Kolonien folgten diesem Beispiel.[4] (siehe auch Geschichte der US Army)

    Umgangssprachlich wird dann das Geld und oder die Einheit des Geldes als Währung bezeichnet.

    Manche Währungen legen auch der Preis fest, etwa indem sie der jeweiligen Geldeinheit eine bestimmte Menge Gold oder eine bestimmte Menge Devise zuorden. Üblicher ist im entwickelten Kapitalismus aber, dass die Währung dazu nichts sagt, sondern ein durch Zentralbanken manipulierter Markt den Preis des Geldes bestimmt.

    Beispiel:

    vereinbarte Artefakte als Geld eine Einheit festlegt und diese in Geldform

    Insbesondere definiert die Währung eine gesellschaftliche "nationale" Zentralbank, die das Währungsgeld herstellt und verwaltet.

    Die Konstitution der Währung beschreibt ein gesellschaftliches Verhältnis, indem ein generalisiertes Kommunikationsmedium definiert wird, das die Warentauschenden zu Subjekten (Unterworfenen) macht.

    Die Währung bestimmt, wer zur jeweiligen Tauschgesellschaft gehört, die als Nation bezeichnet wird. Die Gelder verschiedener Währungen werden in dem Sinne als Devisen bezeichnet, als jeweils alle anderen Währungen als Devisen bezeichnet werden.


     

    In der Währung vermischen sich zwei Sachen; Geld wird zur Differenz zwischen Geld und Giralgeld, wobei letzteres den Geld gewordene Anspruch auf Geld repräsentiert. Diese Differenz, die bereits aufgehoben ist, verschwindet sozusagen nochmals im sogenannt elektronischen Geld.

    Dem gesellschaftlichen Schuldverständnis entspricht der (merkantilistische) Ausdruck Finanzen

    Als Komplementärwährung bezeichne ich die Vereinbarung innerhalb eines Währungsraumes neben dem Geld andere Tauschmittel generell zu akzeptieren. In der Schweiz gibt es beispielsweise WIR.


    Geschichte der Währung

    Treibend in Europa war Frankreich, das mit seiner Zentralregierung die Münzrechte früh sammelte und dem König unterstellte. Die erste wichtige Währungsreform war die große Münzreform unter Ludwig XIII. 1640–1641, als der Louis d’or eingeführt wurde. Mit der Einführung des Französischen Franc 1795 wurde die erste Dezimalwährung etabliert. Durch Napoleons Feldzüge wurde diese Währung und vor allem deren dezimale Stückelung in Europa verbreitet. Dadurch entstanden in und um Frankreich einige Münzsysteme, die ähnlich aufgebaut waren und wegen der Kurantmünzen hohen Reinheitsgrades feste Wechselkurse bildeten. Dies führte dazu, dass am 23. Dezember 1865 die Lateinische Münzunion gegründet wurde; sie war eine Währungsunion, die aus Frankreich, Belgien, Italien, der Schweiz und Griechenland bestand und klare Vorgaben für die Münzenherstellung gab.[14] Die Länder prägten zwar ihre eigenen Münzen, alle 100er Münzen (100 Franc, 100 Franken, 100 Lire, 100 Drachmen) bestanden aber aus 32,26 g Gold und hatten einen Durchmesser von 35 mm. Der Nachteil der Lateinischen Münzunion war der Bimetallismus, also der feste Umtauschsatz zwischen den Gold- und Silbermünzen.

    Bei der erstmaligen Einführung einer schweizerischen Einheitswährung 1798–1803 durch die Helvetische Republik wurde der Batzen ebenfalls in das System integriert. Ein Franken entsprach zehn Batzen, ein Batzen wiederum zehn Rappen, wobei 10 Schweizer Franken einem Louis d'or als gleichwertig galten.


     
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