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bildbildHomonyme: Register-Liste (Verzeichnis)

 
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Vorweg: Index wird umgangssprachlich sowohl für Index im eigentlichen Sinn wie auch für Index-Liste (also für Register) und für den Träger der Indexliste (also beispielsweise für Bücher, die Indexe enthalten) verwendet.

Als Index bezeichne ich die Teilmenge der Symbole, die mit ihrem Referenzobjekt über eine Funktion verbunden sind.

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IkonbildIndexbildeigentliches Symbol

Beispiele:
Rauch für Feuer, Thermometer: je grösser die Zahl, desto höher die Temperatur

Eigentliche Symbole sind arbiträr, Ikone sind ihrem Referenzobjekt analog, Indexe haben eine Zwischenstellung.

Hinweise:
Im Autoren-Index eines Buches referenzieren die Einträge nicht die Autoren, sondern Textstellen im Buch, an welchen die Autoren erwähnt werden. Man kann diese Indexe lesen, um zu schauen, welche Autoren im Buch vorkommen, ohne den Verweisen zu folgen.
Operationell nenne ich einen Index, wenn die Verküpfung nicht dargestellt, sondern als Maschinenfunktion realisiert ist.
Im Register eines Buches kann ich lesen, welche Seite ich aufschlagen muss, im Register eines Hypertextes erlaubt mir die Seite zu öffnen, ohne zu wissen, wo die Seite ist.


 

In der Terminologie von C. Peirce ist das Index vom Symbol (welches ein Zeichen auf Grund von Konvention ist) und vom Ikon (ein Zeichen auf Grund von Ähnlichkeit) zu unterscheiden: „Ein Index ist ein Zeichen, dessen zeichenkonstitutive Beschaffenheit in einer Zweitheit oder einer existentiellen Relation zu seinem Objekt liegt. Ein Index erfordert deshalb, dass sein Objekt und er selbst individuelle Existenz besitzen müssen. Er wird zu einem Zeichen aufgrund des Zufalls, dass er so aufgefasst wird, ein Umstand, der die Eigenschaft, die ihn erst zu einem Zeichen macht, nicht berührt“.
Man unterscheidet zwischen „natürlichen Indizes“, die in einem natürlichen Ursache-Wirkungs-Zusammenhang zu ihrem Referenten stehen (z. B. Rauch als Hinweis auf Feuer) und „künstlichen Indizes“, bei denen der Zusammenhang zwischen dem Zeichen (Signifikant, Repräsentamen) und dem Referenten durch die jeweilige Kommunikationssituation erzeugt wird und bei denen unabhängig von dieser konkreten Kommunikationssituation nicht verständlich ist, worauf sich der Index bezieht (z. B. Lesezeichen in einem Buch; das Pronomen „dieser“). Teilweise werden nur erstere als Index bezeichnet.
Soweit Indizes nicht intendiert sind (z. B. Rauch), werden sie auch den echten Zeichen (Symbol, Ikon) gegenübergestellt und als unechte Zeichen bezeichnet bzw. nicht als Zeichen anerkannt. Für die Anerkennung als Zeichen wird angeführt, dass es im Bereich der Mode, des menschlichen Verhaltens/Sich-Gebens praktisch unmöglich sei, zwischen intendierten und nicht-intendierten Signalen zu unterscheiden. Insoweit indexikalische Zeichen nicht auf einer Kommunikationsabsicht beruhen, werden sie den kommunikativen Zeichen (Ikonen, Symbolen) entgegengesetzt. Jedes Verhalten kann indexikalisch interpretiert werden.


 

In|dex [lat.; "Anzeiger; Register, Verzeichnis"] der; - u. -es, -e u. ...dizes [índizeß]: 1. alphabet. [Stichwort]verzeichnis (von Namen, Sachen, Orten u. a.); auf dem - stehen: verboten sein (von Büchern). 2. (Plural Indexe) Liste von Büchern, die nach päpstlichem Entscheid von den Gläubigen nicht gelesen werden durften (auch: - li|brorum prohibitorum; 1966 aufgehoben). 3. (Plural Indizes) statistischer Meßwert, durch den eine Veränderung bestimmter wirtschaftlicher Tatbestände (z. B. Preisentwicklung in einem bestimmten Bereich) ausgedrückt wird (Wirtsch.). 4. (Plural Indizes) a) Buchstabe od. Zahl, die zur Kennzeichnung od. Unterscheidung gleichartiger Größen an diese (meist tiefer stehend) angehängt wird (z. B. a, a, aod. allgemein ai, an, al; Math.); b) hochgestellte Zahl, die Homographen o. ä. zum Zwecke der Unterscheidung vorangestellt wird (Lexikographie). 5. Zeigefinger (Med.). 6. Verhältnis der Schädelbreite zur Schädellänge in Prozenten (Meßwert der Anthropologie). (c) Dudenverlag.


 
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