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Als Referenzobjekt eines Symbols bezeichne ich das, worauf ich - als deutender Beobachter - mit dem Symbol verweise, also was ich referenziere.

Ich unterscheide zwei verschiedene Arten der Referenzierung:
Zeichnung und Be-zeichnung

Beispiel:
Mit dem geschriebenen Wort "Uhr" oder mit einer Zeichnung einer Uhr verweise ich auf das Referenzobjekt "Uhr", wobei das Referenzobjekt genau das ist, worauf der jeweils deutende Beobachter verweist (also nicht etwas, was jenseits seiner (unterscheidungsmarkierender) Beobachtung wäre).

Differenztheoretisch kann das Referenzobjekt durch die Differenz zwischen einer Wahrnehmung und einem wahrgenommenen Objekt gesehen werden. Ich kann mit "Uhr" auf eine realexistierende Uhr, auf einen Begriff, auf eine Wahrnehmung, auf eine Einbildung (Phatasieprodukt) usw verweisen.
Im semiotischen Dreieck wird beispielsweise zwischen einem "begrifflichen Inhalt" und einem Objekt unterschieden, während in der objektorientierten Programmierung zwischen Objekt und Instanz unterschieden wird. Es ist also von sehr verschiedenen "Objekten" die Rede.

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Anmerkungen:

Referenzobjekt eines Ausdruckes ist konstruktiv ein reflektierter Eigenwert im Systemzustand des sich Ausdrückenden: immer wenn mein Nervensystem bestimmte Prozesstypen durchläuft, erkenne ich die entsprechenden Gegenstände.

Referenzobjekte lassen sich konkret und/oder abstrakt zeigen (Zeige-Definition). Ich zeige auf ein Referenzobjekt, indem wir Beispiele anführen und den Verallgemeinerungsgrad des gemeinten Referenzobjektes explizit machen.
Ein Beispiel fürs explizit machen:
Ein Werkzeug ist das, was (ein gezeigter) Hammer und (eine gezeigte) Sichel gemeinsam haben, ein Hund ist das, was ein Bernhardiner und ein Puddel gemeinsam haben. Das können für verschiedene Beobachter verschiedene Dinge sein.

Referenzobjekte sind (nicht nur in Uebrsetzungen nach W. Quine) verschieden unterbestimmt. Einen Hammer kann ich zeichnen und zeigen, eine Liebe dagegen nicht.


 
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