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Anmerkung:
"Äquilibr..." mit den beiden Endungen "..ation" und "..ierung" wird in der Literatur sehr verschieden verwendet.
In der Mathematik hat der Ausdruck Äquilibrierung eine terminologisch gebundene Bedeutung, die hier nicht interessiert, und in der Psychologie wird Äquilibration normalerweise mit Bezug auf J. Piaget verwendet.
Ich verwende Äquilibration in meiner kybernetischen Systemtheorie in Anlehnung an J. Piaget.

Weil der Ausdruck quasi-etymologisch mit aequus für gleich und libra für Waage gedeutet wird, ist oft von einem Gleichgewicht die Rede, das nicht bezeichnet wird und so Verwirrung stiftet, so dass Äquilibrierung auch oft mit Akkommodation verwechselt wird.

Als Äquilibration bezeichne ich den Prozess, in welchem der IST-SOLL-Wert-Vergleich auf eine neue Basis gestellt wird, so dass die Differenz kleiner wird oder durch eine andere Operation beeinflusst werden kann.

Beispiel:
Ich kann "mich" äquilibrieren: Beim Klavierspielen (siehe der kybernetische Klavierschüler) etwa kann ich am Ziel festhalten, wie Rubinstein zu spielen und entsprechend üben, oder ich kann das Ziel so nach unten korrigieren, dass ich es bereits erreicht habe. In beiden Fällen erreiche ich eine höhere Übereinstimmung mit mir. Die nachfolgende (nun kalibrierte) Messung ergibt, dass mein Klavierspiel so IST, wie es sein SOLL - weil es besser geworden ist oder weil es gleich geblieben ist.

Der typische Fall einer Äquilibration ist die Adaption, mit welcher ein Organismus die Aufhebung eines inneren Spannungszustandes versucht.

Ich unterscheide - auch in Anlehnung an J. Piaget - zwei Fälle der Äquilibration: Assimilation und Akkommodation.
ausfühlicher in: E. von Glasersfeld über Piaget.

Literatur:
H. Vaihinger schrieb: "Die Psyche ist eine organische Gestaltungskraft, die zur Erreichung ihrer Zwecke alles modifiziert, was sie in sich aufnimmt, ebenso aber in der Lage ist, sich an Neues anzupassen".
 


Als Äquilbirierung bezeichne ich auch einen Spezialfall der Kalibrierung.


 
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