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Die Zentralbank, oft auch Nationalbank genannt, produziert und verwaltet - im Prinzip - Geld. Sie repräsentiert die nationale Währungshoheit.
Es gibt verschiedene Initiativen, die die Zentralbanken als vierte Gewalt intstitutionalisieren möchten: Monetative (wie Exektive oder Legislative)

In der Schweiz heisst die Zenrtralbank Schweizerische Nationalbank (SNB).
In den USA heisst sie FED.

Eine Zentralbank ist etwas anderes als eine Bank, die deshalb zur Unterscheidung tautologischerweise als Geschäftsbank bezeichnet wird.Sehr viele Zentralbanken fungieren aber als Banken unter einem besonderen Rechtsstatus.

Zentralbanken werden normalerweise in den nationalen Verfassungen begründet. Die Rechtsgrundlagen der Schweizerischen Zentralbank habe ich unter SNB zusammengefasst.

Der Zweck von Zentralbanken ist - davon abgesehen, dass sie Geld drucken - schlicht dubios, das heisst, er wird politischen Bedürfnissen nachgeführt, was sich einerseits in privaten Rechtsformen zeigt und andrerseits das Bedürfnis nach Kryptowährungen begründet, die die Herstellung von Geld nicht in die Hände von Privatpersonen legen wollen.

Für die us-amerikanische Zentralbank FED lassen sich 3 Phasen mit je einer sich selbst gegebenen Zwecksetzung unterscheiden, vom dualen Mandat der Sicherung der Preisstabilität sowie der Vollbeschäftigung ist 1913 im Gründungsdokument kein Wort zu lesen:

1. Phase Auslöser Bankenpanik von 1907
1913 eine «elastische Währung» mit genügend Liquidität. Hüterin der Finanzsystemstabilität. Der Goldstandard sicherte die Preisstabilität, und das Thema Vollbeschäftigung interessierte offenbar noch nicht.
ab 1931 Wertpapierhandels-Aufsichtsbehörde SEC

2. Phase Ausgabe von Kriegsanleihen, Reduktion der Staatsschulden, erst implizite Beschäftigungspolitik
1946 unterschrieb Präsident Truman den Employment Act: es wurde als selbstverständlich angesehen, dass die Notenbank Teil der Bundesadministration ist und es ergo auch ihre Aufgabe ist, für Vollbeschäftigung zu sorgen.
Das Fed setzte Zinsobergrenzen auf Staatsanleihen und ... jahrelang negative Realzinsen herrschten – was den Effekt hatte, dass die Staatsschulden auf Kosten der Gläubiger langsam erodierten.

3. Phase freie Geldschöfpung Preisstabilität sowie der Vollbeschäftigung
1977 Federal Reserve Reform Act. Erst darin the national policy to promote maximum employment, production, and price stability.

Privatrechtliche Zentralbank optimieren merkantilistische Politik, das heisst, sie schauen dazu, dass das Kapital nur soviel konzentriert, dass es nicht implodiert. Das ist eine klassische Verwaltungsaufgabe, die der Oeffentlichkeit entzogen wird. Die Oeffentlichkeit bekommt die Aufsichtsfunktion über illegale individuelle Bereicherungen von Beamten. Ab 2000 heisst diese Diskussion "Boni-Abzocker".

mehr im: Projekt Geld


 

Ich habe zwei Fragen zur Nationalbank:

1) Warum gibt es sie?
Besitzt die Nation eine Bank oder die Bank eine Nation?
Der Staat könnte das Geld selbst herstellen, er müsste sich dann nicht bei einer Bank verschulden.
Wem gehört das Geld?

2) Warum hat die Nationalbank Devise und Staatsanleihen?
Die Staatsanleihe - so seltsam oder kapitalistisch sie ist - könnte darin bestehen, dass der Staat bei seinen Bürgern (Bankiers) Geld aufnimmt. Aber wieso nimmt der Staat bei sich selbst Geld auf - was der Fall wäre, wenn er Eigentümer der Nationalbank wäre?
Devisen sind noch schwerer zu verstehne. Wenn jemand bei mir Schulden macht, wieso sollte ich das nicht im Geld meiner Währung ausdrücken?

"Modell" (Beschreibung eines einfachen Modells):
Staat A kauft bei Staat B Erdöl und bezahlt mit A-Geld. Jetzt hat B A-Geld. Wenn B etwas bei A kauft, kann B mit A-Geld bezahlen. Dann ist das A-Geld wieder bei A. In der Zwischenzeit hat B eben Fremdwährungsgeld.

Eine Erdölhändlerfirma im Staat A kauft Erdöl bei einer Erdölproduktionsfirma im Staat B. Dazu nimmt sie Kredit von einer A-Bank und bezahlt das Erdöl mit A-Geld. Die Erdöfirma B hat jetzt A-Geld, das sie im eigenen Land nicht verwenden kann. Sie bringt es dem Geldwechsler, der es mit kleinem Gewinn an eine B-Firma weiterwechselt, die damit beispielsweise Maschinen oder Automobile im Staat A kauft. Dann ist das A-Geld wieder im Staat A, aber nicht beim Staaat, sondern bei einer Produktionsfirma.

Die A-Bank hat das A-Geld von der Nationalbank A, die es hergestellt hat. Dadurch ist sie Schuldner. Sie kann das A-Geld zurückzahlen. Aber wie kommt die Nationalbank zu B-Geld? Sie kann es ja nicht herstellen. Sie kann also nur als Geldwechsler zu B-Geld kommen - oder als Spekulantin.

------- Was bedeutet Auf/Ab-Wertung? Abwertung heisst, dass mein Geld im Vergleich weniger wird: 1 Fr. = 1.20 wird zu 1 Fr. = Bei einem Kursvon 2 B zu 1 A kann die Nationalbank B-Geld annehmen. Wenn der Kurs wechselt von 3 B zu 1 A (wertung) verliert sie, bei 1 B zu 1 A gewinnt sie ----------- ======== Sie gibt Geld den Banken, die damit handeln und dem Staat, der damit konsumiert (Waffen, und Infrastruktur =========
 

Literatur

zur Entstehung der Zentralbank
"Ursprünglich handelte es sich dabei [ bei Zahlungsversprechen (Girokredite) ] um ein einstuges Problem, d.h. jede Bank versprach, ihre Zahlungsversprechen direkt in die Zahlungsware einzulösen. Man hat dann aber erkannt, dass es viel ezienter ist, das System zweistug auszuführen und den Bestand an Zahlungsware (in der Regel Gold oder Silber) zu zentralisieren. Dadurch entstanden die Zentralbanken. Sie gaben Banknoten heraus, die auf Zahlungsware lauteten, aber nur zu einem Bruchteil durch Zahlungsware gedeckt waren. Die Banken wiederum betrachteten die Banknoten der Zentralbanken als Quasi-Zahlungsware und gaben ihrerseits Banknoten oder Bankguthaben heraus, die auf die Banknoten der Zentralbanken lauteten. Dieses System war besonders vorteilhaft, wenn man nur über sehr geringe Bestände an Gold oder Silber verfügte (Gamm: Geld, S.22f).

[ Geschichte ]
[ Zweck ]
[ noch mehr Zweck ]
[ und was P. Volcker dazu sagt ]
[ ZentralbankGeld by Flassbeck ]
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