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Das Bildwörterbuch ist eines meiner Lieblingsbücher, es zeigt fast nur anfassbare Dinge. |
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Als Bildwörterbuch bezeichne ich ein Wörterbuch, in welchem den Wörtern Bilder oder Zeichnungen zugeordnet werden. Dem naiven Betrachter zeigen Bildwörterbücher die naive Vorstellung, wonach Sprache oder die Wortbedeutung durch Zeigen von Gegenständen vereinbart wird.
Ich beginne mein Hyperlexikon mit solchen Begriffen.
Volltext (Passwort) |
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Im Sprach-Brockhaus illustrierten Bilder die Wörter. Zu dem Wort „Fahrrad“ zum Beispiel gab es ein Bild eines Fahrrades und verwiesen Erläuterungen gleich wie Ortsnamen auf einer Landkarte auf die Einzelheiten, so etwa „der Sattel“, „die Kette“, „das Pedal“.
Das Konzept der Bilder-Duden war genau umgekehrt: es gab in Hunderten von Zeichnungen ein detailliertes Bild der Gesellschaft in allen ihren Gliederungen; hier illustrierten Wörter die Bilder. Die auf der einen Seite des Buches mit Nummern angedeuteten Einzelheiten des Bildes verwiesen auf die zugehörigen Wörter auf der anderen Seite. Das Fahrrad von soeben konnte sich an mehreren Stellen im Duden befinden: detailliert als Einzelbild (Tafel „Fahrrad und Radfahren“), aber auch auf anderen Seiten, z. B. wenn der Radfahrer gestürzt war und das Rad beschädigt auf dem Boden lag (Tafel „Straße – Verkehrsunfall“). Die entsprechenden Fundstellen wurden dann in einem Wörterverzeichnis am Ende des Buches erschlossen.
Das Dudenkonzept ermöglichte ziemlich einfach Veröffentlichungen in anderen Sprachen und diese erschienen auch bald nach der deutschen Ausgabe: „The English Duden“ (1937), „Duden Français“ (1937), „Duden Italiano“ (1939) und „Duden Español“ (1940). Ein japanischer Bilderduden wurde um 1940 angekündigt, erschien aber nie.