Petrol        zurück ]      [ Stichworte ]      [ Die Hyper-Bibliothek ]      [ Systemtheorie ]         [ Meine Bücher ]
 
bild

Erdöl ist ein wichtiger Faktor der politischen Ökonomie, die mich hier nicht interessiert.
Hier befasse ich mich mit dem Energieträger, von welchem H. Arendt schreibt, dass dessen Entdeckung (Aufdeckung im Sinne der aneignenden Förderung) für die moderne (wohl kapitalistische) Gesellschaft wichtiger sei, als die Erfindung des Motors (ihr Beispiel war Kohle/Dampfmaschine). Erdöl wurde sehr lange Zeit nicht effizient genutzt, weil wie die alten Griechen keine Maschinen bauten. Die industrielle Nutzung von Erdöl beobachte ich als Technik. Sie folgt der Nutzung von Kohle, die auch nur durch Maschinen effizient wurde.

Was ist der Unterschied zwischen Petrol und Benzin - und was war bei der Erfindung des Verbrennungsmotor vorhanden? Was hat Benz verwendet (bevor seine Frau in die Apotheke ging)?


 

Als Startschuss der modernen Erdölindustrie gilt das Patent auf die Herstellung von Petroleum aus Kohle oder Erdöl, das 1855 A. Gesner in den USA erteilt wurde.

Als Petroleum bezeichne ich ein flüssiges Stoffgemisch von Kohlenwasserstoffen, das durch fraktionierte Destillation von Erdöl gewonnen wird. Die Eigenschaften des Stoffgemisches sind von der jeweiligen genauen chemischen Zusammensetzung abhängig und können stark variieren. Die Anzahl Kohlenstoffatome pro Molekül liegen im Bereich C10-C16. Petroleum ist wenig flüchtig und schwer entzündlich mit einem Flammpunkt zwischen 55 und 74 °C.
Petroleumdämpfe sind wesentlich schwerer als Luft und können mit dieser explosionsfähige Gemische bilden. Die Petroleumfraktion bei der Erdöldestillation liegt im Siedebereich zwischen Benzin und Dieselkraftstoff von etwa 175 °C bis 325 °C.


 

Im Jahr 1833 erhitzte Mitscherlich (https://de.wikipedia.org/wiki/Eilhard_Mitscherlich) Benzoesäure in einer Calciumhydroxidlösung. Dabei konnte er ein Öl überdestillieren, das er Benzin (spätere Bezeichnung: Benzol) nannte.
Mitscherlich fand eine Übereinstimmung mit dem bereits von Michael Faraday im Steinkohleteer entdeckten bicarburet of hydrogen (Benzol). Er behandelte sein „Benzin“ mit Salpetersäure und erhielt das Nitrobenzol. Durch Auflösen des „Benzins“ erhielt er die Benzolsulfonsäure und das Diphenylsulfon. Durch Einwirkung von Chlor auf Benzol konnte Mitscherlich ein Trichlorbenzol erhalten. Durch Einwirkung von Schwefelsäureanhydrid auf Benzoesäure erhielt er die Benzoeschwefelsäure. Über die Konstitution der Benzoesäure herrschte damals noch Unklarheit. Das von Mitscherlich gefundene „Benzin“ wurde im Jahr 1843 durch Justus von Liebig in Benzol umbenannt. In der ausländischen Literatur (frz.: benzène, engl.: benzene) wurde der adaptierte Name von Mitscherlich erhalten.

Im Jahr 1834 veröffentlichte Mitscherlich eine Abhandlung über eine Apparatur zu Etherherstellung. Ethanol wurde in Diethylether und Wasser umgewandelt, die Schwefelsäure diente nur als Kontakt. Auch beim Zerfall von oxidiertem Wasser durch Mangansuperoxid, Gold oder Silber wird nur ein Kontakt benötigt, um die Verbindung in Wasser und Sauerstoffgas zu zerlegen. Ferner zerfällt der Zucker in Alkohol, Kohlensäure, Essigsäure; der Harnstoff in Ammoniak und Kohlensäure. Der Zusatz eines Fermentes, das selbst keine Umwandlung erfährt, ist für solche Reaktionen bei einer bestimmten Temperatur jedoch nötig. Später übernahm Jöns Jakob Berzelius die Ideen von Mitscherlich. Er nannte die Fermente nun katalytische Kraft und die Reaktion eine Katalyse.


[wp]