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Die konstruktive Erklärung

Konstruktive Erklärungen beschreiben eine Konstruktion, mit welcher ich das Phänomen erzeugen kann.

Heron von Alexandria - der dafür von den Göttern naturgemäss mehr geliebt wurde als von den Tempelhütern - erklärt das Phänomen, dass sich die Tempeltüren öffnen, wenn davor ein Feuer entfacht wird, mit einer unterirdischen Maschine, in welchem eine durch das Feuer geheizte Dampfmaschine mit Seilen die Türen bewegen (Anmerkung 1). Da die Normalsterblichen unter den alten Griechen weder allgemein mit Technik gesegnet waren, noch unter den Tempel schauen konnten, lag es an ihnen, ob sie diese Erklärung akzeptierten.

Ich kann auch nicht unter den Tempel schauen, weil er mittlerweile nicht mehr existiert. Ich kann aber prüfen, ob der Mechanismus seine Funktion erfüllen würde, also ob ich mit diesem Mechanismus das Phänomen erzeugen könnte. Das ist die spezifische Qualität der konstruktiven Erklärung. Und umgekehrt haben konstruktive Erklärungen natürlich immer den praktischen Wert, dass man damit einen solchen Tempel bauen könnte. Die Analyse des Phänomens wird zur Konstruktion der Lösung.

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bildErklärung
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bildKonstruktive Erklärung
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Alle konstruktiven Erklärungen sind Erklärungen, aber nicht alle Erklärungen sind konstruktiv.
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Auch die konstruktive Erklärung ist eine Beschreibung, es handelt sich aber um eine Beschreibung, mit welcher ich einen Mechanismus abbilde, den ich anstelle der Beschreibung herstellen und zeigen könnte. Wenn ich in meiner Erklärung "Götter" verwende, kann ich allenfalls deren Wirkung, aber nicht sie selbst zeigen. Deshalb sind konstruktive Erklärungen für mich intimer, sie verbinden mich mehr mit andern Menschen als es Götter tun.


Anweisungen:

Gib zu einem Phänomen eine konstruktive und eine nicht konstruktive Erklärung!

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Damit stellt sich die Aufgabe umgekehrt: man muss ein passendes Phänomen finden!


 

Beispiel:
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Metakommunikation

Wenn ich ein Phänomen erkläre, wechsle ich die Beobachterperspektive. In einer Perspektive nehme ich Gegenstände und Ereignisse wahr, die ich zu Phänomenen machen kann, und in der andern Perspektive sehe ich Verfahren, mit welchen ich die Phänome erklären kann. In der einen Perspektive verhalte ich mich quasi rezeptiv und deutend, in der andern Perspektive bin ich aktiv und konstruierend. Wenn ich Erklärungen konstruiere, konstruiere ich Systeme. Wenn ich die Erklärung nur funktionell prüfen kann, nenne ich das potentielle System Blackbox.


 
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