Trieb
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Trieb (von treiben) steht homonym für:
- Spross (sich entwickelnder Teil einer Pflanze)
- Instinkt (innerer Antrieb zu einem Verhalten)
- ein Konzept von S. Freud
- kleines Zahnrad (veraltet Ritzel)
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Als Trieb bezeichne ich eine Ursache für bestimmte "Hervorbringungen".
Psychologen (nicht alle, aber beispielsweise S. Freud) verwenden Trieb als Konzept für das handlingswirksame Erleben von Grundbedürfnissen. Oft ist auch von Motivation die Rede.
Nach S. Freud entstammt der Trieb einem körperlichen Spannungszustand. Die Triebenergie hat Freud als Libido bezeichnet, das Streben nach sofortiger Triebbefriedigung als Lustprinzip.
Wilhelm Reich hat geschrieben: „Es ist vollkommen logisch, dass der Trieb selbst nicht bewusst sein kann, denn er ist dasjenige, was uns regiert und beherrscht. Wir sind sein Objekt. Denken wir an die Elektrizität. Wir wissen nicht, was und wie sie ist. Wir erkennen sie nur an ihren Äußerungen, am Licht und am elektrischen Schlag. Die elektrische Welle kann man wohl messen, doch auch sie ist nur eine Eigenschaft dessen, was wir Elektrizität nennen und eigentlich nicht kennen. So wie die Elektrizität messbar wird durch ihre Energieäußerungen, so sind die Triebe nur durch Affektäußerungen erkennbar.“
ein paar kritische Anmerkungen:
Das Triebkonzept reflektiert - bewusstlos - die Epoche der Dampfmaschine. Es wurde - auch in der Psychoanalyse - durch ein Diskurskonzept verdrängt, das - ebenso bewusstlos - die Epoche der programmierten Automaten reflektiert.
Zuerst hat man den Menschen als getrieben und später als gesteuert beobachtet.
In der Technik herrscht bezüglich Trieb ein begriffliches Chaos sondergleichen, aber oft ist - wie diffus auch immer - der Mechanismus zur Übertragung eines Drehmoments gemeint, was gar nicht zur psychologischen Auffassung passt.
siehe dazu: Triebwerk und Antrieb, wo sich das Begriffschaos fortsetzt.
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Instinkt ist ein gleichartiges Konstrukt wie Emotion
Instinkte wurden zunächst als göttliche Gabe betrachtet, deren genaue Analyse dem menschlichen Geist versagt bleibe, wobei auch Gedankengänge von Philosophen des antiken Griechenlands aufgegriffen wurden. Erst im 19. Jahrhundert, nach Fortschritten auf den Gebieten der Anatomie und der Neurologie, wurde ein pragmatischerer Zugang zum Phänomen des angeborenen Verhaltens möglich. So schrieb William James 1887 über die Tiere:
„Gottes Wohltätigkeit stattet sie vor allem mit einem Nervensystem aus; wenn man diesem seine Aufmerksamkeit schenkt, dann erscheinen die Instinkte plötzlich weder als wunderbarer noch als weniger wunderbar als alle anderen Tatsachen des Lebens.“[4]
Konrad Lorenz schrieb 1950: „Als einen Instinkt oder Trieb bezeichnen wir ein im Ganzen spontan aktives System von Verhaltensweisen, das funktionell genügend einheitlich ist, um einen Namen zu verdienen.“[16] Die Instinkte wurden also auf physiologische Prozesse, letztlich hypothetisch auf Verschaltungen von Nervenzellen im Gehirn zurückgeführt, und sie wurden daher grundsätzlich einer naturwissenschaftlichen – experimentellen – Untersuchung zugänglich gemacht.
William James
Der US-amerikanische Psychologe und Philosoph William James verfasste 1872 eine auch heute noch hilfreiche Formulierung, der zufolge der Instinkt die Fähigkeit sei,
„sich so zu verhalten, dass gewisse Ziele erreicht werden, ohne die Voraussicht dieser Ziele und ohne vorherige Erziehung oder Erfahrung“.[10]
Charles Darwin[Bearbeiten]
Charles Darwin verstand unter Instinktverhalten zum einen Verhaltensweisen, die vollkommen ohne Erfahrung schon beim erstmaligen Ausführen beherrscht werden, zum anderen aber auch solche, die durch Erfahrung erworben wurden. In seinem Werk Der Ausdruck der Gemütsbewegungen bei dem Menschen und den Tieren beschreibt Darwin 1872 beispielsweise, dass Tiere durch das Aufrichten ihrer Haare „ihren Feinden gegenüber größer und furchtbarer aussehen“, dabei eine drohende Stellung einnehmen und „dass ferner derartige Stellungen und Laute nach einer Zeit durch Gewohnheit instinktiv wurden“.[7][8]
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