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Rückkopplung ist ein deutsches Wort für Feedback. Hier ist in beiden Fällen die kybernetische Regelung in einem System gemeint. Feedback bezeichnet umgangssprachlich eher das Signal und Rückkopplung eher den Mechanismus.

siehe auch positive Rückkopplung


 

Als positive Rückkopplung bezeichne liegt vor, wenn sich ein Signal oder eine Größe verstärkend auf sich selbst auswirkt. Dabei ist in realen Systemen das Ausgangssignal immer begrenzt, sei es durch begrenzte Energieressourcen, nichtlineare Eigenschaften oder die Zerstörung des Systems. Bei negativer Rückkopplung, auch Gegenkopplung genannt, wirkt das Ausgangssignal dem Eingangssignal entgegen. Positive Rückkopplung kann in allen Systemen auftreten, in denen Ausgangsgrößen wieder Einfluss auf die Eingangsgrößen haben, unter Umständen in modifizierter Form. Gelangt in einem Regelkreis eine Wirkung des Ausgangssignales in gleicher Phasenlage auf den Eingang, so wird der Regler instabil und es kann zur Selbsterregung kommen. Theoretisch steigt die Amplitude der Schwingungen über alle Grenzen an, praktisch steigt die Amplitude jedoch nur bis zur Erschöpfung der Energiepuffer an, solange also die Kreisverstärkung (die Gesamtverstärkung im rückgekoppelten Kreis) größer als eins ist. Dies ist unter anderem beim Oszillator und beim Laser der Fall und erwünscht. Unerwünscht ist es zum Beispiel bei (gegengekoppelten) Verstärkern und muss hier durch eine Frequenzkompensation vermieden werden. (Begrenzte) positive Rückkopplung bildete in vielen Systemen die Basis für Selbstorganisationsprozesse bzw. Emergenz.

Kybernetik:
Eine positive Rückkopplung führt immer in eine Krise

Dabei wird als allgemeine Ursache hierfür der durch den technischen Fortschritt und durch wachsende Akkumulation bedingte tendenzielle Rückgang der Profitrate angesehen.
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Beispiele: Schuldenfalle, Kettenreaktion, Autokatalyse, Akustische Rückkopplung, Börsencrash, elektronische Schaltungen wie z. B. Schmitt-Trigger oder Oszillatoren (Meißner-Schaltung zur Realisierung eines ungedämpften Schwingkreises), Benjamin-Franklin-Effekt der Sozialpsychologie Teufelskreis oder Circulus vitiosus.

Siehe Feedback Rückkopplung Verstärkung

Positive Rückkopplung findet man oft bei Wachstumsprozessen. Man spricht in nichttechnischen Systemen auch von einem circulus virtuosus, oder, wenn das Ergebnis als solches nicht gewünscht wird, auch von einem Teufelskreis oder Circulus vitiosus.

Beispiel;
R. Merton operationalisierte den Matthäus-Effekt wissenschaftssoziologisch auf die Zitierhäufigkeit von Veröffentlichungen: Bekannte Autoren werden häufiger zitiert als unbekannte und werden dadurch noch bekannter (success breeds success – Erfolg führt zu Erfolg). Dieses Phänomen folgt dem Grundsatz der positiven Rückkopplung.

https://de.wikipedia.org/wiki/Positive_R%C3%BCckkopplung
 
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