Als Kontur bezeichne ich einen nicht vollständigen Umriss.
Beispiele:
Ich zeichne eine Bergkette. Die Bergkette oder auch ein einzelner Berg hat keinen erkennbaren Umriss. Er ist oben gegen den Himmel klar abgegrenzt, aber unten sehe ich kein Kriterium, um zu entscheiden, wo der Berg begrenzt ist. Ich kann deshalb seinen Umriss nicht zeichnen - obwohl ich den Berg als Gegenstand auffasse, den ich zeichnen kann.
Ich zeichne einen Baum. Ich weiss, dass der Baum eine Wurzel hat. Wenn ich die Wurzel nicht zeichne, hat der Baum einen fiktiven Umriss, weil er durch den Boden, auf welchem der Baum steht, begrenzt sichtbar ist.
In einer Zeichnung wird die Kontur als Strich gezeichnet. Dabei sind die beiden sich berührenden Flächen farblich nicht verschieden (wenn die Zeichnung nicht ausgemalt wurde).
In einem Gemälde ergibt sich die Linie dadurch, dass zwei verschiedene Farbflächen sich berühren. Die Kontur ist scharf oder klar, wenn alle Bildpunkte jeweils auf der richtigen Seite der Linie sind, andernfalls ist sie verwischt. Wenn die beiden Seiten der Kontur sich sehr stark unterscheiden, ist der Kontrast gross.