Gregory Bateson's "Information":
Unterschiede, die einen
Unterschied machen
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Das berühmte Informations-Konzept hat viele Formulierungen bei G. Bateson, eine ist beispielsweise:
"Informationen bestehen aus Unterschieden, die einen Unterschied machen." (Geist und Natur, S. 123)

G. Bateson erläutert seinen Informationsbegriff der Unterschied, der den Unterschied macht anhand des folgenden Beispiels:
Man kann einem Hund einen Tritt geben, dass der Hund wegfliegt, oder man kann ihm einen Tritt geben, das er wegrennt. Im ersten Fall gibt man die Energie, die den Hund bewegt, im zweiten Fall leiset der Hund seine Bewegung selbst, das heisst, man hat ihm nur Information, also in bezug auf seine Bewegung nur sekundäre Energie, also ein Signal gegeben. (S. 126)
 
ausführlicher in: Rolf Todesco: Wie G. Bateson Hunde informiert

Information nenne ich die Steuerungsenergie unter funktionalem Aspekt, also als deutender Beobachter, Signal nenne ich die Energie unter dem Aspekt der Funktionsweise, also als konstruierender Beobachter.

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Hinweise:

N. Luhmann schreibt in seiner Einführung in die Systemtheorie (S. 128f), dass G. Bateson seine viel zitierte Aussage Information sei "ein Unterschied, der den Unterschied macht" einfach so sage. "Man findet das als Text, ohne dass die Bedingungen dieser Formulierung reflektiert würden"
N. Luhmann macht einen Quellverweis auf die "Oekologie des Geistes", wo er nichts gefunden hat. G. Bateson hat seine vielzitierte Aussage sehr ausführlich erläutert, aber eben in "Geist und Natur", einem Bestseller, den N. Luhmann offensichtlich so wenig gelesen hat, wie die vielen anderen Zitierer des Zitates.

Ich habe bei G. Bateson keinen Hinweis darauf gefunden, dass ihm bewusst war, dass er mit seiner Formulierung die Funktionsweise des Transistors beschrieben hat. Ich lese G. Bateson so, nicht wissend, was ihm recht wäre. Ich sehe darin eine konsequente Leseweise, die daran anschliesst, dass ich G. Bateson als Kybernetiker sehe. Autoren können meines Erachtens nicht bestimmen, wie ihre Texte zu lesen sind. Während beispielsweise Ernst von Glasersfeld J. Piagets Werk "radikaler" begriffen hat als J. Piaget selbst und so den "Radikalen Konstruktivismus" erfunden hat, habe ich das Konzept der sekundären Energie in "Technische Intelligenz" entwickelt, ohne dabei an G. Bateson zu denken. Es geht mir also nicht um eine "radikale" Leseweise, die G. Bateson nicht teilen würde.

Kybernetik
 
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