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Umgangssprachlich (und auch von vielen Psychologen) wird Identität als Alleinstellungsmerkmal eines Individuums verwendet. Identität anhand einer Identitätskarte und Identität als Bewusstsein meiner selbst. In diesem Sinn sind eine hinreichende Menge von Merkmalen gemeint.
Hier geht es um etwas anderes.

Als Identität bezeichne ich die Eigenschaft einer Entität, sich selbst zu bleiben, obwohl sie sich verändert.

Beispiele:
ein älter werdender Mensch, eine Maschine in verschiedenen Zuständen

Identität verdoppelt Gleichheit durch Wiederhohlung der Unterscheidung im Sinne eines re-entry: Das Gleiche ist dabei nicht gleich, weil es sich verändert, aber das Gleiche bleibt.

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Erläuterung:
Identität ist eine Beobachterleistung, die von J. Piaget als Objektpermanenz eingehend untersucht wurde, in welcher der Beobachter Dinge als identisch aber verändert auffasst.

Siehe auch S. Ceccato: Um eine Identität festzustellen, muss ich zwei von mir unterschiedene Beobachtungen als Beobachtungen desselben Objektes auffassen. Wenn ich den Gegenstand das zweite Mal sehe, was für Identität nötig ist, muss ich ihn mit dem Gegenstand in meiner Erinnerung vergleichen. Durch die zwei Beobachtungen konstituiere ich eine (Proto)Zeit.

H. Maturana betont, dass die Organisation selbst dann noch als identisch aufgefasst wird, wenn in der Autopoiese alle Bestandteile der Organisation ersetzt wurden.


 
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