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Literatur

Spieltheorie und wirtschafliches Verhalten
Planing and Coding
Mathematische Grundlagen der Quantenmechanik
The Computer and the Brain

J. von Neumanns Computer-Text

TheFirstDraft (Volltext)
 

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Literatur über von Neumann

Révész, G.: John von Neumann und der Rechner, in: Legendi/Szentivanyi, 1983
Legendi T./Szentivanyi, T. (Hrsg): Leben und Werk von John von Neumann, Mannhein 1983
Aspray, W.: John von Neumann and the Origins of Modern Computing MIT Press, Massachusetts 1990
Stach, H.: Als Rechner zu abstrakten Maschinen wurden
Dyson, George: „Turing’s Cathedral“

 

Konzepte

Von-Neumann-Rechner(-Architektur)
Daten und Programme
Spieltheorie
Lebende Automaten
Selbstreproduktion

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zur Person

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Bildquelle: Wikipedia
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John von Neumann (1903 -1958) war Mathematiker und Computerfachmann (Von-Neumann-Rechner-Architektur). Er war Stipendiat der Rockefeller-Stiftung bei Hilbert und jüngster Privatdozent an der Universität Berlin. 1930 ging er nach Princeton, USA, wo er nach Vorlesungen an der Universität schliesslich 1933 zusammen mit A. Einstein, H. Weyl und weiteren bedeutenden Mathematikern und Physikern in das neugeschaffene Institute for Advanced Study in Princeton berufen wurde.
Während des 2. Weltkrieges wirkte J. von Neumann ab 1944 im "Manhattan-Projekt" mit. Durch die dabei anfallenden aufwendigen Berechnungen wie auch durch seine anderen Forschungsarbeiten (Hydrodynamik) war er auf die ersten grossen Computer gestoßssen, die zu der Zeit in Relais- oder Röhrentechnik arbeiteten und mühsam durch das Stöpseln von Kabeln programmiert werden mussten.
Sein wesentlicher Beitrag auf diesem Gebiet war die Entwicklung einer Computer-Architektur, die im US-Militärcomputer EDVAC im Jahr 1949 erstmals realisiert wurde und bis heute z.B. im PC wiederzufinden ist.

Neben seinen herausragenden Leistungen in der Mathematik und Computer-Architektur hat John von Neumann wichtige Beiträge zur Physik (Quantenmechanik), zur Meteorologie (Strömungsdynamik) und zu den Wirtschaftswissenschaften (Spieltheorie) geliefert.


 

Von Neumanns Rolle als alleiniger Erfinder der nach ihm benannten modernen Rechnerarchitektur ist bestritten worden und seit längerem Gegenstand von Auseinandersetzungen. Heutzutage wird deshalb vorzugsweise statt „Von-Neumann-Rechner“ die Bezeichnung „speicherprogrammierter Rechner“ (stored program computer) verwendet.[14] Insbesondere betrifft das die Ansprüche der eigentlichen Erbauer des ersten Röhrencomputers ENIAC und dessen Nachfolgemodells EDVAC, John Presper Eckert und John William Mauchly von der Moore School der University of Pennsylvania in Philadelphia, mit denen von Neumann und Herman Goldstine anfangs eng zusammenarbeiteten.[15] Von Neumann stieß durch eine zufällige Begegnung auf einem Bahnsteig mit dem ihm zuvor nicht bekannten Mathematiker Goldstine im August 1944 zu den Computerentwicklern der Moore School, wo Goldstine Verbindungsoffizier der US-Army war.[16] Wie Goldstine berichtete, beendete die von ihm selbst betriebene freizügige Verbreitung des Edvac-Reports die enge Beziehung von ihm und von Neumann zu Eckert und Mauchly,[17] die ihren Beitrag in dem (eigentlich nicht für die Öffentlichkeit bestimmten) Edvac-Report nicht gewürdigt sahen und für wesentliche Teile des Von-Neumann-Rechners Prioritätsansprüche geltend machten. Bei Eckert und Mauchly standen Patentüberlegungen im Vordergrund, die dazu führten, dass sie schon 1946 die Moore School verließen, um eine eigene Firma zu gründen, und die später zu einem jahrzehntelangen Streit vor Gericht führten (sie schalteten schon 1945 Patentanwälte ein). Von Neumann sah dagegen zunächst Bedarf für weitere Forschung und Entwicklung und trat für eine offene Diskussion und weite Verbreitung der Ergebnisse ein.[18] Teile des Konzepts wurden unabhängig auch von anderen Computerpionieren – darunter Konrad Zuse in Deutschland – entwickelt, u. a. die Idee der Trennung von Speicher und Prozessor, die schon in Zuses noch rein mechanischen Z1 im Jahr 1938 erfolgte. Zuses frühen Rechnern, die für Spezialaufgaben ausgelegt waren, fehlte jedoch das wesentliche Konzept der bedingten Verzweigung, obwohl es ihm bekannt war und er es in seinem Plankalkül verwendete.[19][20] Von Neumann setzte sich seinerzeit vehement für die weitere Entwicklung der Rechenmaschinen ein. Die Verdienste von Neumanns beruhen insbesondere auf der Mathematisierung und Verwissenschaftlichung der Rechenmaschinen.

Zusammen mit Norbert Wiener organisierte er gegen Ende des Winters 1943/44 in Princeton ein interdisziplinäres Treffen mit Ingenieuren, Neurowissenschaftlern und Mathematikern zu Gemeinsamkeiten zwischen dem Gehirn und Computern[21]:147–151 und damit den Grundlagen der Kybernetik, die Wiener 1948 erstmals umfassend beschrieb.[22]

Kurioses:
"John von Neumann, der den ersten Computer mitentwickelte und den atomaren Erstschlag gegen die Sowjetunion propagierte, diente denn auch als Modell für Kubricks Dr. Strangelove" (Neue Zürcher Zeitung, Ressort Film, 1. März 2002, Nr.50, Seite 63).


 

Anmerkungen:
"Computer, die sich lohnen, beruhen seit ihrer ersten Generation auf der von J.von Neumann formulierten, nach Tauscheks Maschine an sich trivialen Tatsache, dass man nicht nur Zwischenresultate, sondern auch die Daten, die insbesondere auf der Steuerungs-Lochkarte gespeichert sind, in den Computern selbst abspeichern kann". (...) J.von Neumanns Beschreibung hat deshalb eine enorme praktische Bedeutung, während Turings Maschine "nur" theoretisch interessant war. Dem Theoretiker gilt deshalb Turings, dem Praktiker von Neumanns Beschreibung als entscheidender Durchbruch: ”Es war einer der grössten Triumphe der menschlichen Intelligenz, als 1936 der englische Mathematiker AlanM.Turing beweisen konnte, dass der Bau einer solchen Maschine möglich ist” (Weizenbaum, 1978, 88); ”Hier erfolgte der bahnbrechende Schritt, den John von Neumann in einer genialen Abstraktion des Steuerungsprozesses vollzog” (Weiss, 1983,15). G.Révész schreibt in einer Von-Neumann-Biographie gar: ”Die Turing-Maschine ist eine rein mathematische Abstraktion, die wegen ihrer Primitivität für den praktischen Gebrauch absolut ungeeignet ist” (Révész,1983,100) " (Todesco: Technische Intelligenz:84)


[http://www.heise.de/newsticker/Zum-100-Geburtstag-von-John-von-Neumann--/meldung/43228]
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