Christiaan Huygens        zurück ]      [ Stichworte ]      [ Die Hyper-Bibliothek ]      [ Systemtheorie ]         [ Meine Bücher ]

Literatur:
De ratiociniis in ludo aleae, 1657 (über Wahrscheinlichkeitstheorie)
Über die Zentrifugalkraft, herausgegeben von Felix Hausdorff, 1903.
Horologium oscillatorium sive de motu pendularium, 1673 (über die Pendeluhr)
Traité de la lumière, 1690 (Abhandlung über Reflexion und Refraktion, Wellentheorie des Lichts)
Lettre touchant le cycle harmonique, Rotterdam 1691 (über sein Tonsystem).

Zur Person

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Quelle: Wikipedia
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Christiaan Huygens (1629-1695) war ein Physiker. Er kannte R. Descartes. Er beschäftigte sich mit der Kreiszahl p (pi), Logarithmen und leistete wichtige Vorarbeiten für die Infinitesimalrechnung, auf welchen Leibniz und I. Newton aufbauten. Er publizierte 1655 die erste Abhandlung über die Theorie des Würfelspiels (De ludo aleae), wodurch er heute als Begründer der Wahrscheinlichkeitsrechnung gilt.

Er konstruierte ein Fernrohr und entwickelte die Wellentheorie des Lichts, die es ihm ermöglichte, Linsen mit geringeren Abbildungsfehlern (Aberration) zu schleifen und so bessere Teleskope zu bauen; seine Entdeckungen bewirkten auch eine Steigerung der Bildschärfe bei der Camera obscura. Er formulierte als erster das nach ihm benannte Huygenssche Prinzip, das als Grundlage der Wellenoptik gilt. Wie manch anderer Physiker seiner Zeit entwickelte auch Huygens eine eigene Theorie zu einem Äther für Licht und Gravitation.

C. Huygens entdeckte mit seinem selbstgebauten Teleskop 1655 erstmals den Saturnmond Titan. Damit war der Saturn der zweite Planet nach dem Jupiter (von der Erde abgesehen), bei dem ein Mond nachgewiesen werden konnte (G. Galilei hatte schon 1610 die vier größten Jupitermonde entdeckt). Ausserdem konnte er durch die bessere Auflösung seines Teleskops erkennen, dass das, was G. Galilei als Ohren des Saturns bezeichnet hatte, in Wirklichkeit die Saturnringe waren. Er fand auch heraus, dass diese Ringe keine Verbindung zum Planeten hatten und ihr geheimnisvolles Verschwinden alle 14 Jahre dadurch zustande kam, dass man sie dann genau von der Seite sah, sie aber zu dünn waren, um von der Erde aus noch wahrgenommen werden zu können.

C. Huygens interessierte sich auch für die Mechanik. Er formulierte die Stossgesetze und beschäftigte sich mit dem Trägheitsprinzip und Fliehkräften. Seine Untersuchungen von Pendelbewegungen konnte er zum Bau von Pendeluhren nutzen. Schon G. Galilei hatte eine Pendeluhr entworfen, aber nicht gebaut. Er konnte seine Uhr zum Patent anmelden. Die in seinem Auftrag von Salomon Coster gebauten Uhren wiesen eine Gangungenauigkeit von nur zehn Sekunden pro Tag auf, eine Präzision, die erst hundert Jahre später überboten werden konnte. Später konstruierte er auch Taschenuhren mit Spiralfedern und Unruh.


 
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