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Kropotkin, Pjotr Alexejewitsch: Die Eroberung des Brotes. Edition Anares, Bern 1989, ISBN 3-905052-51-2

Volltext

Vorerst Wikipedia:
"Im Werk wird die Basis einer anarchokommunistischen Gesellschaft skizziert. Zentrale Thesen des Buches sind die konsequente Ablehnung jedes Lohnsystems, welches von Kropotkin, zusammen mit dem repräsentativen Staatssystem, als eine der Grundlagen des ,,kapitalistischen Regimes'' beschrieben wird. Unmittelbar nach dem Sturz der herrschenden Klasse müsse nach Kropotkin die Ersetzung der staatlichen Institutionen durch ein System dezentraler Kommunen, basierend auf freiwilliger, gemeinschaftlicher Produktionsassoziationen erfolgen. Die Verteilung von Ressourcen wie Lebensmitteln, Bekleidung und Wohnraum, soll über basisdemokratische Lokalversammlungen organisiert und verwirklicht werden.
Anders als in der marxistischen Theorie lehnt der Autor die Übernahme der Staatsgewalt durch das Proletariat, zum Zwecke des schrittweisen Absterben des Staates, ab. Dies wird damit begründet, dass jegliche Erhaltung des Staates zwangsläufig in der Entfremdung der gewählten Vertreter von den eigentlichen Interessen und Problemen der Arbeiterklasse mündet.

P. Kropotkin spricht von Expropriation und meint damit logischerweise weder eine Konfiskation noch eine Enteignung im juristischen Sinne, sondern im Sinne von K. Marx eine Expropriation der Expropriateure, die in der sogenannten ursprünglichen Akkumulation Allmendeigentum expropriiert haben. Am Beispiel der Wohnung erläutert er, wie er sich diese Enteignung im Falle einer Revolution vorstellt: Alle Wohnungen werden im Sinne der ganzen Bevölkerung sinnvoll benutzt.
Eigentum ist dabei eigentlich kein Thema, es spielt keine Rolle, wem eine Wohnung gehört, sie wird als Allmende aufgefasst, geht also auch nicht in Staatsbesitz über. Die Wohnungs-Allmender organisieren sich selbst. Wenn beispielsweise jemand eine 20-Zimmer-Villa als Eigentum hatte, kann er diese ohnehin nicht mehr nutzen, weil er kein Gesinde mehr hat. In die Zimmer, die er nicht mehr braucht, ziehen Menschen ein, die die Zimmer brauchen. Dabei können auch kleinere Umbauten vorgenommen werden.
Das Phantastische ist, dass das alles ohne bürokratische Organisation passiert.


 
bild

P. Kropotkin betont, dass er damit nicht zeigen oder gar prophezeien will, wie sich die Betroffenen organisieren, sondern nur zeigen will, dass es Möglichkeiten gebe.
Man könnte - meines Erachtens etwas einfacher, aber auch nicht wirklich einfach - statt der Wohnungen die Mietzinse enteignen, also den gesamten anfallenden Mietzins gleichmässig unter allen verteilen. Ich habe bei P. Kropotkin noch nicht gelesen, wer jeweils zu diesen Allen gehört. Bei den Wohnungen spricht er von Strassenzügen oder Quartieren, die wohl dann Kommunen bilden. Bei Allmenden habe das ja auch funktioniert.

#Kropotkin (Die Eroberung des Brotes) schreibt, dass Menschen sich unter normalen Umständen an der gemeinsamen Arbeit zum Lebensunterhalt beteiligen würden und dass sie dazu weder Vorschriften noch Aufpasser brauchen würden.
Der Witz seines Buches besteht darin, Menschen zu erfinden, die das anders sehen. Leser, die sich so erkennen würden, lesen wohl das Buch gar nicht.
Herbert Exner: Ich bin mir ziemlich sicher (mein früheres Arbeiter/innenumfeld), dass Menschen nicht ausschliesslich für ihr Essen, und das Essen der Gemeinschaft, arbeiten, aber für ihr Essen, und das der Gemeinschft, arbeiten wollen. Ich sehe diese absolute Bereits
Rolf Todesco: ich weiss nicht, wieso Du jetzt auf "Essen" kommst, aber P. Kropotkin hat genau dieses Argument auch vorweggesehen und beantwortet.
Herbert Exner: Essen als plakativer Platzhalter für „Lebensunterhalt“. Eben nicht “Unterhaltung“, „Infomation„
Rolf Todesco: eben !! laut P. Kropotkin gehören Unterhaltung und Infomation zu den Lebensmitteln, nicht nur das Essen


 
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