"Tao te king" und Laotse gehören zur Legende, die der Lehre des Daoismus eine Autorenschaft geben. Laotse hat dieser Legende nach die 5000 Zeichen niedergeschrieben, bevor er das Land - wann auch immer - verlassen hat, für welches er keine Rettung mehr sah. Tao te king hat viele Deutungen: Dào (Tao) bedeutet Weg, Fluss, Prinzip und Sinn Dé (te) bedeutet Kraft, Leben und Charisma, Tugend, Güte - (Chi) Jing (King) bezeichnet einen Leitfaden Tao te king ist eine Lehre, die die Entwicklung der Subjekte mit der Entwicklung der Sippe verknüpft und in einer höheren Ordnung - die nicht aussprechbar bezeichnet werden kann - Sinn widerspiegelt. Das Tao wirkt in allen Erscheinungen der Welt, es durchdringt als Prinzip alles, was es gibt und was geschieht. Es ist ohne Voraussetzung und ewig, und es ist, als wäre es nicht, was in Gleichnissen veranschaulicht wird, die oft paradox formuliert sind (Koan).

Tao wird auf zwei Arten erfahren: Zum einen als Erscheinung der Welt und zum anderen in der Meditation, in welcher alle Sinne ruhig werden. Das Innen ist das Aussen.
Damit könne er sein Wesen sensibilisieren und das Dao geschehenlassen. Von der ersten Weise zeugen die zahlreichen Gleichnisse aus Natur und menschlicher Gesellschaft: Das Wasser bahnt sich seinen Weg, indem es nachgibt und unten bleibt. Ein Mensch, der viel besitzt, zieht Räuber und Feinde an.(8, 9) Die Welt unterliege stetigem Wandel. Darin sei ein grundlegendes und unveränderliches Gesetz wirksam, das Gesetz vom Ausgleich der Gegensätze.(4) Damit greift das Dàodéjing eindeutig auf eine ältere Tradition zurück, wie sie im Buch der Wandlungen bereits festgehalten worden ist. Im Yijing wird die allmähliche Veränderung der Umstände aus der Wechselwirkung von Yin und Yang erklärt, zweier gegensätzlicher, jedoch komplementärer Prinzipien, deren eines männlich, aktiv, hell etc. ist (Yang), das andere weiblich, passiv, dunkel etc. (Yin).

Yin-Yang-Kreis

Textstelle: "Darum sucht der Tüchtige nur Entscheidung, nichts weiter; (...) Entscheidung, ohne sich zu brüsten, Entscheidung, ohne sich zu rühmen, Entscheidung, ohne stolz zu sein, Entscheidung, weil's nicht anders geht. Entscheidung, ferne von Gewalt." Laotse: "Tao te king", S. 38.

"Ein Land regiert man nach Regel und Maß, Krieg führt man ohne Regel mit List." - Laotse: "Tao te king"

Literatur:
Viktor Kalinke Deutungsvarianten im 1. Kapitel des Daodejing [../text_e/laozi_essay.pdf]
B. Brecht: Taoteking
Hörbuch Daodejing von Laozi bei LibriVox
Mauthner, F.: Tao [ ]