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Als Syntax bezeichne ich die Menge der Ausdrücke, die durch eine Grammatik definiert werden. Wenn die Gramatik vollständig ist, enthält die Syntax genau alle möglichen Ausdrücke der Sprache, die durch die Grammatik beschrieben wird.

Die Syntax wird - vor allem für formalen Sprachen - durch Produktionsregeln dargestellt. Anstelle aller möglichen Sätze werden die generierende Regeln und sematische Einschränkungen (semantisches Lexikon) dargestellt, etwa:

Wort := {Zeichen} | {Zeichen}Wort}
{Zeichen} := T | U | V
bedeutet, dass unter anderem folgende Gegenstände produziert werden können: T, TT, TTT, TU, TUU, VVV, UV, die wir in der beschriebenen Sprache als Symbole verwenden.

oder:

Für eine sehr begrenzte Auswahl von formalen Sätzen, die solchen der deutschen Sprache ,entsprechen‘, genügen etwa folgende Produktionen:
Satz ==> Subjekt Prädikat "."
Subjekt ==> Ich
Prädikat ==> spreche, gehe
(ausführlicher in: (Todesco: Technische Intelligenz, S. 161ff)

Die Syntax beruht auf Regeln, die sich im beobachtbaren Sprachverhalten nicht unmittelbar zeigen, und deshalb auch nicht, wie B.Skinner angenommen hatte, im Konditionierungsverfahren gelernt werden können. N.Chomsky stellt fest, ”dass die syntaktische Organisation einer Äusserung nicht etwas ist, das auf einfache Weise unmittelbar in der physikalischen Struktur der Äusserung selbst repräsentiert ist” (Todesco: Technische Intelligenz, S. 156).
 


Literatur

Die Syntax (aller Sprachen, RT) wird durch formale Sprachen beschrieben” (Duden, Informatik, 1988,570).

Eigenartigerweise beginnen (...) die Grenzen zwischen Syntay und Semantik zu zerfliessen. (...) Chomsky muss eingestehen dass die Beziehungen zwischen semantischen und syntaktischen Regeln ein keineswegs erledigtes Thema sind Dementsprechend gilt ihm sein eigenr Vorschlag als ein konservativer Kompromiss zwischen dem Versuch, die semantischen Regeln gänzlich in die syntaktische Komponente einzubauen, und dem Versuch, die semantische Komponente so auszuarbeiten, das sie die Funktion der Selektionsregeln übernimmt. (Chomsky, 1969, 200 (Aspekte der Syntaxtheorie) zit in: Vigener, 1979, S. 31 (Biblio) Die letzten Beiträge von Chomsky charakterisieren hingegen die Grammatik als ein System von Regeln und Prinzipien (...), welches eine infinite Klasse Sätzen mit ihren formalen und semantischen Eigenschaften generiert. (Chomsky, 1977, S. 55, Reflexionen über die Sprache, Frankfurt) zit in: Vigener, 1979, S. 32 (Biblio)

Während die Semiotik bei Eco von der Welt des Signals zur Welt des Sinns führt, und man der dort vertretenen Konzeption zufolge die elementare Struktur der Kommunikation auch dort eruieren soll, wo sie sozusagen minimal stattfindet, d.h. auf der Ebene der Uebrtragung von Informationen zwischen zwei mechanischen Apparaten, zielen andere ... Eco, 1972, S.47, Einführung in die Semiotik, München zit in: Vigener, 1979, S. 39 (Biblio)


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