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Sozialismus ist ein Plastikwort, mit welchem umgangssprachlich eine sehr ungenau bestimmte Politik bezeichnet wird. Ideologisch bezeichnet das Wort - das durch Sozialdemokraten eingeführt wurde - eine Zwischenstufe auf dem Weg zum Kommunismus. In beiden Fällen sollen die Produktionsmittel vergesellschaftet - also sozialisiert - sein, was die sozialen Verhältnisse grundlegend bestimme. Umgangssprachlich wird anhand dieses Kriteriums Sozialismus vor allem von Kapitalismus und Liberalismus unterschieden.
Nachdem die Bürokraten von einigen diktatorisch regierten Staaten, deren politische Verhältnisse als Sozialismus bezeichnet haben, haben Menschen mit anderen Interessen diffamierend von einem realexistierenden Sozialismus gesprochen.

Sozialismus ist eine Hypostasierung von sozial

Begriffsgeschichtlich wurde socialisti (italienisch) im 18. Jahrhundert polemisch für Vertreter des modernen Naturrechts verwendet. 1762 erschien Du contrat social von J Rousseau, das einen gesellschaftlichen Vertrag postuliert. Seit 1793 wird in Deutschland für Anhänger des Pufendorfschen Solidaritätsprinzips der rechtsphilosophische Terminus „Sozialisten“ verwendet. 1803 verwendet Giacomo Giuliani den Ausdruck in seiner Kritik an J. Rousseau.

Während sozial in der Umgangssprache für gesellschaftlich zumutbarsteht, ist das Adjektiv sozialistisch von Anfang an politisch verstanden worden für eine Weiterentwicklung von sozialen Gedanken der Aufklärung, die nicht nur Recht, sondern auch Besitz thematisierten. Die politischen Sozialisten forderten einen gerechten Lohn, was viele verschiedene Arebitsverhältnisse wie Kinderarbeit und Arbeitszeit mitmeinte.


 
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