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Hier geht es um den linguistischen Begriff. In meiner Sprache spielt dieser Ausdruck keine Rolle, weil ich die Unterscheidung anders bezeichne - was hier als Erläuterung des Ausdruckes erscheint.

Als Langue bezeichnne ich - in loser Anlehnung an F. de Saussure - das, was ich als Sprache (ohne Plural) bezeichne, also den Handlungszusammenhang, in welchem ich bestimmte Handlungen als Sprechen beobachte.

Wenn Menschen bestimmte Geräusche produzieren, erkenne ich, dass sie sprechen, weil ich selbst auch sprechen kann. Ich kann mich nicht daran erinnern, wie ich mir meine "Muttersprache" angeeignet habe und auch nicht daran, wann ich zum ersten Mal erkannt habe, dass meine Mutter spricht. Im Nachhinein scheint mir, dass ich sprechen - wie atmen und auf den Beinen gehen - naturwüchsig entwickelt habe.

Erst nachdem ich sprechen konnte, habe ich mein Sprechen und auch dass ich spreche beobachtet. Diese Beobachtungen bezeichnet F. de Saussure mit dem Ausdruck Langage. Ich beobachte eine Tätigkeit, die mein Aneigen orientiert und dazu meine Aufmerksamkeit leitet. Langage begreife ich nicht als ein linguistisches, sondern als ein pragmatisches Konzept. Es geht dabei nicht um Sprache, sondern um die aneignende Tätigkeit, die ich als menschliches Leben bezeichne.

, so wie der Nachwuchs von Säugetieren nicht zu wissen braucht, dass und wo er saugen oder sich auf seinen Beinen aufrichten muss. Als Kleinkind - also wenn ich meine Muttersprache lerne - muss ich kein Konzept von Sprache haben und auch keine angeborene Grammatik. Beides eigne ich an, indem ich meine Kompetenz - zunächst naturwüchsig - entwickle, so wie der Nachwuchs von Säugetieren nicht zu wissen braucht, dass und wo er saugen oder sich auf seinen Beinen aufrichten muss.

Ich unterscheide - in derselben losen Anlehnung - Langue von Parole,

Anmerkungen:
N. Chomsky unterscheidet Performance und Kompetenz - das ist anders
J. Austin und J. Searle unterscheiden Sprechakte - was hiermit gar nichts zu tun hat.


 
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