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Anmerkungen zu Sprachhandlung

1.

  

Die Diskussion darüber, ob Tiere und Maschinen sprechen oder denken (können), verdeutlicht die Problematik: Ich muss das Verhalten von Tieren und Maschinen deuten. Für mich ist klar, dass meine Tiere mit mir kommunizieren, ohne dass mir klar ist, ob meine Tiere das so wahrnehmen wie ich. Mit meinen Maschinen dagegen kommuniziere ich in diesem landläufigen Sinn nicht, einfach weil es mir nicht beliebt (vgl. Anmerkung 6 zu Sprache).
Den Intelligenz-Test von A. Turing und das "Chinesisches Zimmer" von J. Searle geben Beispiele dafür, wo man Deutungen ansiedeln kann, wenn man Sprache für Realität hält. In beiden Fällen kriegt man nur die Aeusserungen und muss rätseln, ob die Aeusserungen von einem Sprecher oder von einer Maschine stammen.

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2.

  

Im Ausdruck "Sprachlabor" wird eindeutig auf konkrete Sprachen verwiesen. Der Handlungszusammenhang Sprache ist dort ein schlechtgewählter Deutungs-Rahmen.

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3.

  

Das heisst, ich wende das IMV-Schema von N. Luhmann nicht nur auf die Kommunikationspartner an, die ich beobachte, sondern auch auf das Verhältnis zwischen mir und den beobachtete Personen. Ich kann eine Handlung als missglückte Kommunikationshandlung erkennen, weil ich sie verstehe, während der gemeinte Adressat die Mitteilung nicht versteht und deshalb nicht antwortet.

An dieser Stelle explodiert das Kommunikationssystem von N. Luhmann, weil zu keinem Zeitpunkt absehbar ist, ob eine Aeusserung nicht von irgendeiner Instanz zu irgendeinem Zeitpunkt beantwortet wird.

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4.

  

Das hat natürlich etwas mit der Selbstbezüglichkeit der Formulierung zu tun: Ich kann über das Sprechen sprechen, aber beispielsweise nicht über das Hämmern hämmern (vgl. R. Todesco Technische Intelligenz:150).

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