Gotthard Günther        zurück ]      [ Stichworte ]      [ Die Hyper-Bibliothek ]      [ Systemtheorie ]         [ Meine Bücher ]

Literatur

Beiträge zur Grundlegung einer operationsfähigen Dialektik
Grundzüge einer neuen Theorie des Denkens in Hegels Logik
Das Bewusstsein der Maschinen. Eine Metaphysik der Kybernetik
Idee und Grundriss einer nicht Arristotelischen Logik
Das Problem einer transklassischen Logik
Life as Poly-Contexturality.
Identität, Gegenidentität und Negativsprache
Selbstdarstellung im Spiegel Amerikas

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Literatur über Gotthard Günther

Kaehr, R./Ditterich, J.: Diagramm einer Rekonstruktion der Güntherschen Theorie der Negativsprachen.

vordenker_bibliographie [ ]

Transzendentalphilosophische Grundlagen der Kybernetik auf utube

zitiert in:

Kenogrammatik

Zur Person

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Bildquelle: Wikipedia
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G. Günther (1900 - 1984) war Logiker, er entwarf eine über Aristoteles hinaus gehende (mehrwertige) Logik. Ausgangspunkt ist für ihn eine fundamentale philosophische Kritik des Axiomensystems der klassischen Logik, u. a. des Axioms des tertium non datur auf der Basis der Ontologie.

G. Günther war 1935-37 Assistent von Arnold Gehlen, publiziert H. Schelsky, wurder 1948 in der USA eingebürgert. Er gab in Deutschland Isaac Asimovs I, Robot heraus. 1959 erscheint bei Meiner in Hamburg "Die philosophische Idee einer nicht-Aristotelischen Logik". 1960 geht er (bis 1972) als Forschungsprofessor der Philosophie ans Department of Electrical Engineering der Universität Urbana/Illinois und wirkt dort im Verbund mit Warren Sturgis McCulloch, H. von Foerster, H. Maturana u. a. 1962 publiziert er Cybernetic Ontology and Transjunctional Operations.

1953 bis 1955 erschienen erste Veröffentlichungen Günthers in den USA über logisch-metaphysische Themen. Da die Aufsätze von einschlägigen philosophischen Fachzeitschriften in den USA abgelehnt wurden, publizierte Günther diese Arbeiten in einer umgeschriebenen, auch für interessierte Laien verständlichen Form in den US-Science Fiction-Magazinen „Astounding Science Fiction“, später umbenannt in „Analog“, und „Startling Stories“: Can Mechanical Brains Have Consciousness? (Startling 1953), The Logical Parallax (Astounding 1953), Achilles and the Tortoise (Astounding 1954), Aristotelian and Non Aristotelian Logic (Startling 1954), The Seetee Mind (Startling 1954), The Soul of a Robot (Startling 1955), The Thought Translator (Startling 1955).

1952 gab Günther im Karl Rauch Verlag (Düsseldorf) eine von ihm kommentierte vierbändige Reihe („Rauchs Weltraum-Bücher“) ausgesuchter amerikanischer Science-Fiction-Literatur heraus, Autoren u. a.: Isaac Asimov (Ich, der Robot), John W. Campbell (Der unglaubliche Planet), Jack Williamson (Wing 4), Lewis Padgett u. a. (Überwindung von Raum und Zeit, Kurzgeschichtensammlung). In diesem Jahr erhielt er auf Vorschlag von Kurt Gödel einen Forschungsauftrag der Bollingen Foundation.

Konzepte

Die Polykontexturallogik
Um Reflexion auf Anderes und zugleich auf sich selbst [Selbstreferentialität] formal widerspruchsfrei darstellen zu können – das heißt, um das „Ich“ als Subjekt und zugleich als Objekt seines eigenen Denkens formal unterscheidbar zu machen –, konzipierte Gotthard Günther die „Polykontexturallogik“ (Güntherlogik), mitsamt einer zugehörigen Morphogrammatik und Kenogrammatik.

"Zwar ist alles menschliche Denken zweiwertig und es wird ... in alle Ewigkeit so bleiben. Die Welt aber, deren sich dieses Bewußtsein theoretisch zu bemächtigen versucht, ist ontologisch mehrwertig."


 

Es scheint uns, dass wir Schelling interpretativ kaum vergewaltigen, wenn wir sagen, dass für ihn hinter dem Phänomen der Geschichte kein Seins-, sondern ein Kommunikationsproblem steht. Der bisherige geschichtliche Prozess hat zu einer absoluten Isolation des individuellen Ichs geführt. Damit aber ist der Anstoß zu einer neuen Entwicklung gegeben. „Denn Person sucht Person”. In der Realität ist nach Schelling die Notwendigkeit angelegt, mit sich selbst zu kommunizieren. Das setzt aber voraus, dass erst einmal Kommunikationsorte, also individuelle Subjektivitäten, produziert werden müssen. Diese Aufgabe ist durch die bisherige Geschichte ausreichend erfüllt worden. Sie hat sie in der Tat so gut erfüllt, dass durch die radikale Isolierung von spezifischen Erlebniszentren in der Welt ein in die metaphysischen Wurzeln aller Existenz hinunterreichender Krisenzustand entstanden ist. Das Individuum hält die absolute Vereinsamung, in die es als Rezeptionsstelle für Offenbarungen und andere Kommunikationen gedrängt worden ist, nicht mehr aus, und wir haben in der Gegenwart eine kritische Grenze erreicht, wo die Privatheit des Ichs eine solche Intensität erreicht hat, dass „die letzte Verzweiflung sich seiner bemächtigt”. Aus: Günther, Gotthard: Metaphysik der Institution, Handschrift aus dem Nachlass. (Dank an @Nick_Haflinger) http://networkedblogs.com/k3pUb

“Der Mensch hat bisher in seiner technischen Entwicklung zwei grundverschiedene Ideen der Maschine konzipiert. Die erste ist die klassisch-archimedische Maschine, deren Zweck ist, Arbeit zu produzieren. Neben diese ist die Idee der ‘zweiten’ Maschine getreten, von der man nicht mehr Arbeit, sondern Information erwartet. Die ‘erste’ Maschine ist in Analogie zum menschlichen Arm (und Hand) entworfen worden, von der zweiten wird erwartet, dass sie eine Reproduktion des menschlichen Gehirns darstellen soll. Denn nur das menschliche Gehirn verarbeitet Information” (GG: “Die ‘zweite Maschine’. Beiträge zur Grundlegung einer operationsfähigen Dialektik”)


 
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