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Verhaltenswissenschaft
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Ich unterscheide zwei Arten der Verhaltenswissenschaft. In beiden Fällen wird beobachtbares Verhalten begründet. Im ersten Fall durch beobachtbare Zustände, die als Reize bezeichnet werden, im zweiten Fall durch nicht beobachtbare Zustände im Inneren des Trägers des Verhaltens
Bei der konventionellen Verhaltenswissenschaft unterscheide ich Behaviorismus, wozu ich auch Kognitionswissenschaften rechne, und verhaltensanalytische Wissenschaften wie die Psychoanalyse, die ich gar nicht als Wissenschaft betrachte, weil sie Verhalten auch introspektiv beobachten, so dass nur die Person, die sich verhält, es an sich beobachten kann.
Die Verhaltenswissenschaften, die das Systemverhalten beobachten, werden gemeinhin nicht als Verhaltens-, sondern als Systemwissenschaften bezeichnet, weil sie das Verhalten, das sie beobachten, mechanisch rekonstruieren. [ ]
In einem spezifischen Sinn kann das Experiment mit Hunden von I. Pawlow als Urform der Verhaltenswissenschaft gesehen werden. In Europa entwickelte sich eine zunächst biologische Ethologie.
AnhangAls Verhaltenswissenschaft bezeichne ich eine Beobachtung.
Das Stimulus-Response- (S-R-) oder Reiz-Reaktions-Modell ist ein Modell der behavioristischen Psychologie, das Reiz und Reaktion nach Art des Black-Box-Modells verknüpft. Der Begriff Reiz bezeichnet hier nicht, wie in der Physiologie, ein diskretes physikalisches Ereignis, sondern sämtliche (relevanten) inneren und äußeren Reize einer gegebenen Situation.Da psychisches Erleben nur subjektiv durch Introspektion erfahrbar ist, lehnt die moderne Verhaltenslehre psychische Vorgänge als letzte Ursache von Verhalten ab, ohne ihre Existenz aber grundsätzlich zu bestreiten. Psychische Vorgänge können Verhalten begleiten, sind aber nicht objektiv erforschbar. Reflexologie (1905): Der russische Physiologe Iwan Pawlow (1849–1936) führte an Hunden seine Versuche zum Speichelreflex durch und entwickelte die Reflexkettentheorie: Auch komplexes Verhalten sei nichts anderes als eine einfache Kette von Reizen und reflexartigen Reaktionen. Behaviorismus (AE behavior „Verhalten“): John Broadus Watson (1878–1958) begründete Anfang des 20. Jahrhunderts diese methodische Ausrichtung der Psychologie. Der Behaviorismus betont eher die Umwelteinflüsse in der Individualentwicklung (Ontogenese) des Organismus und sieht Lernerfahrungen als prägend an (siehe Konditionierung und Verhaltensanalyse). Jedoch vertraten weder Watson noch Burrhus Frederic Skinner (1904–1990) eine Tabula-rasa-Position.[2] Skinner selbst sah in der Formung des Verhaltens durch die Konsequenzen des Verhaltens (selection by consequences) in der Ontogenese eine Fortsetzung der biologischen Evolution (als der Formung des Organismus in der Phylogenese, der Artentwicklung). Ethologie: Im Gegensatz zu den Behavioristen beachteten die Vertreter der sogenannten klassischen vergleichenden Verhaltensforschung seit den 1930er-Jahren vor allem die angeborenen Anteile im Verhalten von Tier und Mensch. Die von dieser Schule entwickelte Instinktlehre besagt, dass Instinktbewegungen im Erbgut verankert seien und in der Regel durch Schlüsselreize ausgelöst werden, solange eine innere aktionsspezifische Energie vorhanden ist. Die Zweckmäßigkeit des Verhaltens diene letztlich der Arterhaltung und erkläre sich aus der Evolutionstheorie. Der bekannteste Vertreter der Ethologie war Konrad Lorenz. Karl von Frisch führte vor allem die experimentelle Verhaltensphysiologie zur Vervollkommnung (Methode der konditionierten Diskriminierung). Gruppenselektion: Vero Wynne-Edwards (1906–1997) vertrat 1962 die These der Gruppenselektion, mit der zum Beispiel erklärt werden soll, dass altruistisches Verhalten letztlich der Erhaltung der Art diene. Auch William D. Hamilton (1936–2000) ging 1964 davon aus, dass Verhalten eine genetische Grundlage aufweist, richtete den Blick aber auf die Fitness des Individuums: Verhalten diene der möglichst erfolgreichen Weitergabe der eigenen Gene. Mit dem Prinzip der Verwandtenselektion (kin selection) konnte er auch altruistisches Verhalten erklären. Ebenso legten John Maynard Smith, George C. Williams und Robert L. Trivers die theoretischen Grundlagen für ein neues Teilgebiet der Verhaltensforschung, für die Edward O. Wilson 1975 mit seinem Buch Sociobiology – the new synthesis den Begriff „Soziobiologie“ prägte. Richard Dawkins spitzte 1976 in seinem Buch Das egoistische Gen die Thesen der Soziobiologie zu und trug durch seine provozierenden Formulierungen viel zu ihrer Verbreitung bei. Einen weiteren Ansatz zur Erklärung von Verhalten legten die israelischen Forscher Amotz und Avishag Zahavi vor, unter dem Schlagwort Das Handicap-Prinzip: Da bei der Partnerwahl stets die Fitness des potentiellen Sexualpartners beachtet wird, entstehen im Prozess der Evolution unmissverständliche Signale, anhand derer das Ausmaß an Fitness ablesbar ist. Solche Signale sind aber nur dann zuverlässig, wenn sie für den Signalgeber ein echtes Handicap darstellen: ein sperriges Geweih, ein farbenfrohes Gefieder, eine laute Stimme.
B. F. Skinner. Jenseits Von Freiheit Und Würde
Die Verhaltens-wissenschaft ist keineswegs so weit fortgeschritten wie Physik oderBiologie, doch besteht ihr Vorteil darin, daß sie ihre eigenen Schwie-rigkeiten ins rechte Licht rücken kann. Wissenschaft ist menschlichesVerhalten, und dasselbe gilt für Opposition gegen die Wissenschaft.Was geschah im Kampf des Menschen um Freiheit und Würde, wel-che Probleme ergeben sich, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse indiesem Kampf eine entscheidende Rolle zu spielen beginnen? Ant-worten auf diese Fragen mögen den Weg ebnen helfen für die Tech-nologie, die wir so dringend benötigen. Die wissenschaftliche Verhaltensanalyse. Im folgenden werdendiese Probleme
ein paar wichtige Begriffe
Reflex, Konditionierung, Verstärker, Verstärkung, Aversion, Kontingenz
siehe pdf Verhaltensanteile unter text_e/skinner