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Motivverdacht .... .... Motiv In bewusstem Gegensatz zur höfischen Konversation, in der die Sprache Intrige und Egoismus diente und die Falschheit schlechthin war,[382] sah er am Ursprung aufrichtiger Kommunikation „das Problem, etwas auszusagen, ohne die Aussage zu tätigen. … Weil das Prinzip der Aufrichtigkeit gegen eine Kommunikationsweise polemisiert, die auf dem Widerspruch zwischen Verständigung (Mitteilung) und Motivation (Interesse) beruht.“[383] Wer auch immer spricht oder schreibt, setze sich dem Verdacht aus, damit etwas zu beabsichtigen, und somit dem der Unlauterkeit.[384] „Dem Verstummen der Aufrichtigkeit bei radikalem Motivverdacht vorzubeugen, vermag einzig die einsame und unwillkürliche Aussage“.[385] In seinem Text von 1769 Le Rêve de d’Alembert lässt Diderot diesen im Fieberschlaf sprechen. „Das Kunststück, etwas auszusagen, ohne etwas zu wollen und bewusst zu meinen, war vollbracht“[386] und somit – wie durch einen Zaubertrick – unanzweifelbar die Wahrheit gesagt.[387]
Im übrigen ist auch der Motivverdacht selbst nicht gegen Motivverdacht gefeit. De Villiers zum Beispiel fragt explizit nach den Motiven der Devotionskritik: Welche Gründe haben Kritiker und Entlarver für ihre Annahmen? Wünschen sie, daß alle Devotion falsche Devotion sei?”. Devotion und Kritik der Devotion werden mit ...