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Den Ausdruck Automat verwende ich umgangssprachlich für Geräte, die ihre Funktion oder Teile davon sozusagen ohne mein Zutun, also automatisch oder von selbst erfüllen. Ein Auto mit einem Getriebe, das automatisch den passenden Gang wählt, bezeichne ich als Automat, obwohl das Auto nicht automatisch fährt, sondern nur ein automatisches Getrieben hat.
Ein Auto, bei welchem ich schalten, aber dabei nicht auskuppeln muss, bezeichne ich als Halbautomat, weil die Funktion des Getriebes quasi zur Hälfte automatisiert ist.

Homonym:
Hier verwende ich die Ausdrücke Automat und Halbautomat spezifischer und mithin für etwas anderes.


 

Als Halbautomat bezeichne ich einen Automaten mit impliziter Steuerung.

Ein typisches Beispiel ist der Fliehkraftregler.

"Der Fliehkraftregler ist in gewisser Hinsicht der Urtyp des Halbautomaten, auch wenn er bei weitem nicht die älteste tote Regelung verkörpert (48). Der 1786 von J.Watt eingeführte Fliehkraftregler steht als Modell für Maschinenregelung schlechthin. (...) Beim Fliehkraftregler nutzt man die mit steigender Drehzahl wachsende Zentrifugalkraft auf in Radialrichtung bewegliche Gewichte aus. Diese werden beispielsweise gegen eine Feder, durch welche sie zurückgezogen werden, in Abhängigkeit der Drehzahl nach aussen gezogen, so dass ihre Distanz zum Zentrum proportional zur Drehzahl ist" (Todesco 1992:72f)

J. Watt bezeichnet so (Governor) den Fliehkraftregler, der die Geschwindigkeit seiner Dampfmaschine auf einem konstanten Niveau hält. Maxwells »Theory of Governors« greift diese Benennung 1868 auf.

Bei eigentlichen Automaten ist der sekundäre Energiekreis eine explizite Konstruktion, während bei Halbautomaten die primäre Energie zur Steuerung benutzt wird.

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