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Abstraktion
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Als Generalisieren bezeichne ich eine Operation, die ich in einer Darstellung verwende, bei welcher ich verschiedene Einzelfälle auf das reduziere, was sie zu Objekten einer jeweiligen Klasse macht.
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Bäume etwa sind generell grün und haben einen Stamm. Ein Gesicht beispielsweise hat generell zwei Augen, eine Nase und einen Mund. Ich kenne viele verschiedene Gesichter. und beschreibe generallisierend, was sie gemeinsam haben und so trotz ihrer Unterschiede zu „Gesichtern“ macht. Alles, was ich als Gesicht bezeichne, hat eben zwei Augen. Beim Verallgemeinern postuliere ich, dass etwas, was ich bei einem einzelnen Objekt erkenne, bei allen Objekten dieses Typs der Fall ist. Ich kenne einen Einzelfall oder Einzelfälle und schliesse vom Einzelfall auf alle Fälle. Ich sage etwa, dass alle Kreter lügen, weil ich einen oder einige Kreter kenne, die lügen. Doch selbst wenn extrem viele oder gar Kreter lügen würden, wäre das kein Merkmal, das ich bei der Charakterisierung von Kretern generell verwenden würde. Generalisieren und Verallgemeinern sind zwei sehr verschiedene Operationen. Wenn ich sage: „ALLE Gesichter, die ich kenne, haben zwei Augen“, verallgemeinere ich nicht – ich beschreibe eine Generallisierung. Eine anschauliche Variante des Generalisierens erkenne ich im Zeichnen, bei welchem ich Linien durch eiinfachere Linien ersetze. Wenn ich auf einer Strassenkarte in einem grossen Masstab, die Kurven der Strasse, die bei kleinerem Massstab noch erkennbar sind, weglasse, die Strasse also begradige. Das ist keine Abstraktion. Durch eine Verallgemeinerung führe ich eine Objekt-Klasse ein, durch eine Generalisierung sage ich, was die Instanzen zu Objekten dieser Klasse macht.
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Bildquelle: Wikipedia |
Ich gebe gerne ein weiteres Beispiel: das toolmaking animal. Ich sage (eben nicht): „ALLE Menschen stellen Werkzeuge her“ – ich sehe ja, dass diese VerALLgemeinerung offensichtlich nicht stimmt. Ich sage dagegen: „Menschen stellen Werkzeuge her“ – und meine damit generell den Menschen, den ich gerade dadurch bestimme. Die Verallgemeinerung bezieht sich auf das Verhalten: ALLE tun es. Die Generalisierung bezieht sich auf das Wesen: Menschen tun es.
Differerentiell unterscheide ich das Generallisieren vom Individualisieren. Wenn ein Individuum etwas nicht macht, was gemäss einer Verallgemeinerung alle tun, ist die Verallgemeinerung falsch oder wenigstens nicht spezifisch genug. Wenn ein Individum aber keine Werkzeuge herstellt, sagt das nichts über die entsprechende Generallisierung. Es ist vielmehr ein Aspekt dieses Individuums.
Relevante Vermutungen:
LLM-Maschinen wie ChatGPT haben grosse Mühe damit zu erkennen, dass wesentliche Unterscheidungen – etwa Angst/Furcht, Bedarf/Bedürfnis, betriebliche Arbeitsteilung – in der verwendeten Literatur im Allgemeinen nicht gemacht werden. Solche Maschinen zeigen dann logischerweise auch nur Formulierungen ohne diese Unterscheidungen – eben statistisch mehrheitlich. Auf diesem Weg verschwinden mögliche Unterscheidungen noch schneller als durch Wörterbücher wie die Wikipedia, weil sich die Sprechweise der Masse algorithmisch verstärkt wird und sich damit undifferenzierter wird.
Relevante Anwendung in dieser Hyperkommunition:
Die Form sehe oder begreifen ich jetzt gerade als Generalisierung der hergestellten Dinge möchte. Mit formen bezeichne ich – generell – was ich bei jedem Herstellen mache, aber formen ist das Ende der Fahnenstange, ich habe keine anderen Worte dafür.Formen sehe ich als Generalisierung des Wesens von Herstellen.
[ erste Variante]