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Umgangssprachlich wird Diskurs wie Dialog oder Diskussion in der Bedeutung von „hin und her gehendem Gespräch“ zur Eröterung verwendet. Terminologisch gebunden erscheint der Ausdruck in verschiedenen Diskurstheorien, wobei jene von M. Foucault und J. Habermas am bekanntesten sind.

Als Diskurs bezeichne ich eine Erörterung, in welcher das Verhältnis zwischen Thema und Rhema spezifisch invertiert wird: es wird ein Thema behandelt, um Aussagen über das Rhema zu machen, die nicht gemacht werden (sollen oder dürfen).

W. Haug sagt: Diskurs ist das Nichtgesagte - durch die bestimmte Sicht- und Redeweise, durch deren Struktur und Kategorien (griech: Redeweisen) - zu sagen, durch Reflexion auf die Verschleierungsbedingungen der Sprache. Wir bewegen uns in unserer Sprache wie Eische im Wasser - ohne sie wahrzunehmen - zunächst! (Kapitalvolesungen).

Bei M. Foucault

Im Viktorianischen Zeitalter wurde die Arbeiter-Familie als Zelle der Gesellschaft institutionalisiert.
Die Tabuisierung des Fremdgehens - und die Entabuisierung des Fremdgehens im Zeitalter von Aids, und die Psychoanalysierung der Motivstruktur erzeugen das funktionale Systeme "Sexualität" (vergl. R. Todesco: Entsexualisierung).

... erzeugt Redeweisen, durch welche Probleme aus dem sexuellen Bereich an anderen Orten ausgetragen werden.

Bei J. Habermas

Diskurs problematisiert (reflektiert) Geltungsansprüche (als Metakommunikation)


 

ausserdem verwende wir den Ausdruck auch in Abgrenzung zum Dialog. Dabei ist gemeint, dass im Diskurs Wissen tradiert wird, während im Dialog Wissen generiert wird.


 

Der Diskurs ist selbst ein funktionales System: Wissen tradieren
Mediendiskurs


 

Das Loch

Man kann das, was nicht "Loch" ist zeichnen, genau so kann man über das Nervensystem sprechen, indem man über das spricht, was das Nervensystem "umgibt". Dabei stellt sich erneut das Problem, dass das Nervensystem selbst eine Auffassung des Beobachters ist, wie ja das Loch als solches auch nicht existiert, sondern auf einer Unterscheidung beruht.

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