AG3 MMK 2014: Unterschied zwischen den Versionen

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<h1>Dialog</h1>
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[http://www.mmktagung.de/wiki/ MMK Home] - [[Übersicht]] - [[Programmablauf]] - [[Anmeldungen]] - [[Schlussbericht]] - [[Ausblick]]
<h4>Moderation: [http://www.hyperkommunikation.ch/personen/todesco.htm Rolf Todesco]</h4>
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<h1>Dialogcomputer und Dialog</h1>
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<h4>[[Thesenpapiere AG3]] von:</h4>
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[[Thesenpapiere AG3|Antje Eske und Kurd Alsleben]]
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<br>[[Thesenpapiere AG3|Gunter Dubrau]]
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Jede AG hat womöglich auch einen Schlussbericht mit allfälligen Kommentaren:
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[[Schlussbericht#(Zwischen-Schluss)-Bericht von Rolf Todesco|ein Bericht von Rolf Todesco]]
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<br>[[Schlussbericht#Ein Rückblick auf die AG 3 Dialog von Antje Eske|ein Rückblick von Antje Eske]]
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== Moderationspapier Dialog zur und über MMK==
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<br>Als Dialog bezeichne ich die Reflexion in Worten. "Dia Logos" verwende/übersetze ich dabei als "durch das Wort". Es geht also darum die Tagung und deren Gegenstand zu reflektieren. Schön wäre, wenn sich Diversität der Ansichten entwickeln würde, so dass jeder sagen könnte: ahh.. so habe ich das noch nicht gesehen.
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<br>siehe auch <b>[[zur Geschichte des Computers]]</b> und <b>[[Wie funktioniert ein Computer?]]</b> und nimm es Anlass auch eigene Seiten zu eigenen Themen zu entwickeln und in dieses Wiki zu schreiben !
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=== Vorwort: Was ist die MMK===
  
Jede AG hat ein Moderationspapier und pro Teilnehmer ein
 
[[Thesenpapiere AG3]]
 
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<b><big>Moderationspapier</big> </b>
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Die MMK wurde 1980 ins Leben gerufen, weil durch die Entwicklung des Computers zwei Kulturen aufeinander prallten, die sich zuvor besser aus dem Weg gehen konnten. Vordergründig ging es darum, "Computeranwendungen" zu "gestalten", wofür sich rasch das denglische "Design" eingebürgert hat. Zuerst war "Software" gemeint, ohne dass klar war, was als Software bezeichnet wurde. Nachdem Windows in der 3. Version auf dem Markt war und damit alle Bildschirmdesignprobleme gelöst waren, hat sich die Designfrage zuerst auf allerlei ubiquitäre Geräte (deine Waschmaschine ist auch ein Computer) und das Internet verschoben und dann auf Verwendungszusammenhänge wie e-teaching.
<b><big><big>Dialog</big></big></b>
 
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<br><big><b>Vorwort: Was ist die MMK</b></big>
 
  
Die MMK wurde 1980 ins Leben gerufen, weil durch die Entwicklung des Computers zwei Kulturen aufeinander prallten, die sich zuvor besser aus dem Weg gehen konnten: eine technische und eine ... nicht ganz so technische Kultur, in welcher die Computer als Dialog-Systeme aufgefasst wurden. Zunächst war der Begriff Dialogsystem unverfänglich, weil mit "Dialog-System" im Wesentlichen die Tatsache gemeint war, dass der Computer einen Bildschirm bekommen hatte, auf welchem die Ein- und Ausgaben in Formularform wie Fragen und Antworten interpretiert werden konnten. Dialog-Computer war ein umgangssprachlicher Ausdruck - wohl aus der Werbung - der ein paar wichtige Aspekte der Computerentwicklung ziemlich undifferenziert bezeichnete.
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1980, als die MMK gegründet wurde, gab es weder Mac noch Windows auf dem Markt, nur Xerox hatte sich im Labor schon etwas intensiver mit der "Schnittstelle" zwischen Mensch und Computer befasst. Computer waren weitgehend Spezialmaschinen, die nur von Fachleuten eher entwickelt als benutzt wurden. Natürlich gab es sehr viele Anwendungen in grossen Administrationen wie Banken. Aber dass man sich deswegen mit der sogenannten Schnittstelle befassen sollte, schien kaum jemand zu merken. Die Schnittstellen waren naturwüchsig aus den zu verwaltenden Datenbeständen abgeleitet. Das, was gemeinhin "Textverarbeitung" genannt wird, gab es noch kaum, obwohl der unsinnige Ausdruck schon seit Ende der 60er Jahre für allerlei IBM-Geräte verwendet wurde.
 
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<br><small>Quelle: Wikipedia</small>
 
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Technologisch waren verschiedene Entwicklungsstufen des Computers im Spiel, die im Ausdruck "Dialog" aufgehoben wurden.
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"1980" sehe ich als Zeitpunkt eines Paradigmenwechsels. Bis "1980" wurden die Computer entwickelt und nach 1980 wurde erkannt, was Computer sind. Die MMK-Gründer - die ersten eigentlichen Informatiker im deutschsprachigen Gebiet, wo Informatik-Studiengänge erst im Laufe der 70er Jahre eingerichtet wurden - gehörten mit ihren Fragestellungen zur Avantgarde der neuen Entwicklung, in welcher der Computer ein Werkzeug für Jedermann wurde.
<br>1.) bietet das Bildschirm-Terminal ein gewisses Feedback bei der Dateneingabe, was als Antwort im weitesten Sinne gesehen werden kann.
 
<br>2.) gibt eine Maskenfolge am Bildschirm eine Art Fragen, die beantwortet werden müssen.
 
<br>3.) gibt eine Menü-Funktion am Bildschirm dem Benutzer die Möglichkeit zwischen verschiedenen Angeboten auszuwählen.
 
<br>4.) kann die bedingte Anzeige am Bildschirm als Antwort aufgefasst werden. Ich kann etwa die Eingabe "2 + 3" als Frage verstehen und die am Bildschirm ausgegeben "5" als Antwort des Systems dazu.  
 
<br>5.) schliesslich kann die Ausgabe - wie bei Eliza - aus ganzen Sätzen bestehen.
 
  
"Dialog-Computer" bezeichnet eine Echtzeit-Reaktion (im Unterschied zu Batch-Verfahren) und eine Form der Ausgabe, die in dem Sinne als interaktiv auf die Eingaben bezogen werden kann, als die Eingaben von den vorgängigen Ausgaben mitbestimmt werden. Natürlich ist das zeitlich stark verzögert bei jedem Computer, also auch bei lochkartengesteuerten Computern der Fall. Die zeitliche Distanz verwischt aber solche Zusammenhänge.
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Auf der Seite der Hardware ist der Bildschirm, der in Mehrplatzsystemen eingebunden ist, die Grundlage einer Inversion. Solange die Computer entwickelt wurden, wurden die Benutzer in dem Sinne als Anhängsel gesehen, als sie mit den Computern einfach das machen konnten oder mussten, was der Computer möglich machte. Im neuen Paradigma wurden die Computern den Bedürfnissen der Benutzer in einem dialektischen Prozess angepasst. Der Benutzer rückte in den Focus - und in den Focus der dazu ins Leben gerufenen MMK.
  
Umgangssprachlich ist mit Dialog gemeint, dass man mit dem Computer irgendwie sprechen kann. Dieses vermeintliche "Sprechen" hat J. Weizenbaum mit seiner Eliza dialektisch entfaltet.
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=== Das MMK-Paradigma ===
  
   
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Die Dialektik besteht zwischen zwei Perspektiven, in welchen Benutzer vordergründig Programmierern gegenüberstehen. Diese Dialektik erscheint als "MMK-Kommunikation", die ihre Kommunikations-Parteien fingiert. Die Benutzer - gemeint sind die im neuen Paradigma fingierten Anwender von Software - sahen (und sehen) in dieser Geschichte Computer als Maschinen, die effektiver werden sollten. Programmierer sind in dieser Benutzerperspektive die, die Computer den - tacit - Wünschen der Benutzer gemäss konstruieren. Die "Programmierer" - gemeint sind nicht die konkreten Menschen, die Programme herstellen, sondern die Vertreter des alten Paradigmas - sahen (und sehen) Computer als Maschinen, die das, was sie machen, immer effizienter machen sollen. Die Benutzer sind in dieser Programmiererperspektive das, was durch die Computer geführt und gesteuert werden soll.  
Das umgangssprachliche "Dialog-Computer" bezeichnet mithin eine Deutung eines Phänomens, in welcher ein Computer sprechen kann und in welcher Dialog für ein wechselseitiges Reagieren auf ausgegebene Wörter steht.
 
  
Sprachkritisch:
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Nebenbei, Führung und Organisation von sogenannten Mitarbeitern ist ein Diskurs, der sich an der MMK auch ausgebreitet hat, weil er ziemlich gut widerspiegelt, was das Anliegen der hier "Programmierer" genannten Partei ist: Führen durch maschinelle Prozesssteuerung.
In meiner Sprache sind Dialoge Gespräche und Computer Artefakte, die sich innerhalb einer Technologie als Automaten beschreiben lassen.
 
Wer mit Computern Dialoge führt, beseelt diese und komplementär entseelt er sich selbst.
 
  
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Die vermeintliche Sache war der MMK so klar, wie ihr jede Reflexion der verwendeten Sprache fremd war. Es ging um Software-Design, das - wenn von euphemistischen Formulierungen abgesehen wird - den Benutzer effizienter machen sollte.
  
dass der Computer einen Bildschirm bekommen hatte, auf welchem die Ein- und Ausgaben in Formularform wie Fragen und Antworten interpretiert werden konnten.
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=== Dialog-Computer===
  
  
 
http://www.urz.uni-heidelberg.de/orginfo/berichte/festschrift.html
 
http://www.urz.uni-heidelberg.de/orginfo/berichte/festschrift.html

Aktuelle Version vom 23. November 2014, 14:27 Uhr

MMK Home - Übersicht - Programmablauf - Anmeldungen - Schlussbericht - Ausblick


Dialogcomputer und Dialog

Moderation: Rolf Todesco

Jede AG hat ein Moderationspapier und pro Teilnehmer ein Thesenpapier mit allfälligen Kommentaren:

Thesenpapiere AG3 von:

Antje Eske und Kurd Alsleben
Gunter Dubrau

Jede AG hat womöglich auch einen Schlussbericht mit allfälligen Kommentaren:

Schlussbericht(e)

ein Bericht von Rolf Todesco
ein Rückblick von Antje Eske


 


Moderationspapier Dialog zur und über MMK


im allmählichen Entstehen, wobei auch andere Texte mitentstehen, weil ich schreibenderweise erkenne, was ich alles noch nicht bedacht habe. Im Dialog werden andere mir noch ganz anderes sagen ...
 
Als Dialog bezeichne ich die Reflexion in Worten. "Dia Logos" verwende/übersetze ich dabei als "durch das Wort". Es geht also darum die Tagung und deren Gegenstand zu reflektieren. Schön wäre, wenn sich Diversität der Ansichten entwickeln würde, so dass jeder sagen könnte: ahh.. so habe ich das noch nicht gesehen.
 
siehe auch zur Geschichte des Computers und Wie funktioniert ein Computer? und nimm es Anlass auch eigene Seiten zu eigenen Themen zu entwickeln und in dieses Wiki zu schreiben !
 

Vorwort: Was ist die MMK

Die MMK wurde 1980 ins Leben gerufen, weil durch die Entwicklung des Computers zwei Kulturen aufeinander prallten, die sich zuvor besser aus dem Weg gehen konnten. Vordergründig ging es darum, "Computeranwendungen" zu "gestalten", wofür sich rasch das denglische "Design" eingebürgert hat. Zuerst war "Software" gemeint, ohne dass klar war, was als Software bezeichnet wurde. Nachdem Windows in der 3. Version auf dem Markt war und damit alle Bildschirmdesignprobleme gelöst waren, hat sich die Designfrage zuerst auf allerlei ubiquitäre Geräte (deine Waschmaschine ist auch ein Computer) und das Internet verschoben und dann auf Verwendungszusammenhänge wie e-teaching.

1980, als die MMK gegründet wurde, gab es weder Mac noch Windows auf dem Markt, nur Xerox hatte sich im Labor schon etwas intensiver mit der "Schnittstelle" zwischen Mensch und Computer befasst. Computer waren weitgehend Spezialmaschinen, die nur von Fachleuten eher entwickelt als benutzt wurden. Natürlich gab es sehr viele Anwendungen in grossen Administrationen wie Banken. Aber dass man sich deswegen mit der sogenannten Schnittstelle befassen sollte, schien kaum jemand zu merken. Die Schnittstellen waren naturwüchsig aus den zu verwaltenden Datenbeständen abgeleitet. Das, was gemeinhin "Textverarbeitung" genannt wird, gab es noch kaum, obwohl der unsinnige Ausdruck schon seit Ende der 60er Jahre für allerlei IBM-Geräte verwendet wurde.

      


 

Dialogcomputer1.png


Quelle: Wikipedia

"1980" sehe ich als Zeitpunkt eines Paradigmenwechsels. Bis "1980" wurden die Computer entwickelt und nach 1980 wurde erkannt, was Computer sind. Die MMK-Gründer - die ersten eigentlichen Informatiker im deutschsprachigen Gebiet, wo Informatik-Studiengänge erst im Laufe der 70er Jahre eingerichtet wurden - gehörten mit ihren Fragestellungen zur Avantgarde der neuen Entwicklung, in welcher der Computer ein Werkzeug für Jedermann wurde.

Auf der Seite der Hardware ist der Bildschirm, der in Mehrplatzsystemen eingebunden ist, die Grundlage einer Inversion. Solange die Computer entwickelt wurden, wurden die Benutzer in dem Sinne als Anhängsel gesehen, als sie mit den Computern einfach das machen konnten oder mussten, was der Computer möglich machte. Im neuen Paradigma wurden die Computern den Bedürfnissen der Benutzer in einem dialektischen Prozess angepasst. Der Benutzer rückte in den Focus - und in den Focus der dazu ins Leben gerufenen MMK.

Das MMK-Paradigma

Die Dialektik besteht zwischen zwei Perspektiven, in welchen Benutzer vordergründig Programmierern gegenüberstehen. Diese Dialektik erscheint als "MMK-Kommunikation", die ihre Kommunikations-Parteien fingiert. Die Benutzer - gemeint sind die im neuen Paradigma fingierten Anwender von Software - sahen (und sehen) in dieser Geschichte Computer als Maschinen, die effektiver werden sollten. Programmierer sind in dieser Benutzerperspektive die, die Computer den - tacit - Wünschen der Benutzer gemäss konstruieren. Die "Programmierer" - gemeint sind nicht die konkreten Menschen, die Programme herstellen, sondern die Vertreter des alten Paradigmas - sahen (und sehen) Computer als Maschinen, die das, was sie machen, immer effizienter machen sollen. Die Benutzer sind in dieser Programmiererperspektive das, was durch die Computer geführt und gesteuert werden soll.

Nebenbei, Führung und Organisation von sogenannten Mitarbeitern ist ein Diskurs, der sich an der MMK auch ausgebreitet hat, weil er ziemlich gut widerspiegelt, was das Anliegen der hier "Programmierer" genannten Partei ist: Führen durch maschinelle Prozesssteuerung.

Die vermeintliche Sache war der MMK so klar, wie ihr jede Reflexion der verwendeten Sprache fremd war. Es ging um Software-Design, das - wenn von euphemistischen Formulierungen abgesehen wird - den Benutzer effizienter machen sollte.

Dialog-Computer

http://www.urz.uni-heidelberg.de/orginfo/berichte/festschrift.html