Token / Type        zurück ]      [ Stichworte ]      [ Die Hyper-Bibliothek ]      [ Systemtheorie ]         [ Meine Bücher ]
 

Token / Type ist eine Unterscheidung, die ich in Anlehnung an C. Peirce verwende. Sie entspricht vage der Unterscheidung Objekt / Instanz, hat aber einen andern Kontext, weil Type und Token quasi in der Sprache angesiedelt sind.
Ich kann beispielsweise "Girls" als Typ auffassen, und dann "Girls, Girls, Girls" im Songtiltel als Tokens des Typs. F. Saussure unterscheidet Langue und Parole, die erstere liefert Types, letztere besteht aus Tokens.

Auf die Frage, wie viele Ziffern sich in der Reihe 2200999 befinden, gibt es zwei korrekte Antworten. Zählt man die Token (die Vorkommnisse), so befinden sich sieben Ziffern in der Reihe. Zählt man hingegen die Typen, so sind es nur drei, '2', '0' und '9'.

Kritik: Es gibt neben diesem und jenem VW Käfer nicht irgendwo noch ein Original VW Käfer. Und so gibt es neben dieser oder jener Verwendung eines Wortes nicht noch das Originalwort, das nicht verwendet wird. Allerdings unterscheide ich das (begriffliche) Objekt "VW Käfer" von den konkreten Instanzen des VW Käfers.

Das Begriffspaar wurde von C. Peirce so eingeführt:
„Ein allgemeines Verfahren zur Abschätzung des Umfangs eines Textes oder eines gedruckten Buches ist das Zählen der Wörter. Es mag etwa zwanzig ‚the’ auf einer Seite geben und natürlich werden sie als zwanzig Wörter gezählt. In einem anderen Sinn des Wortes ‚Wort’ gibt es aber nur ein Wort ‚the’ in der englischen Sprache; und es ist unmöglich, dass diese Art Wort sich sichtbar auf einer Seite befindet oder gehört werden kann, da es kein einzelnes Ding oder Ereignis ist. Es existiert nicht, sondern bestimmt nur Dinge, die existieren. Eine solche definiert kennzeichnende Form möchte ich ‚Type’ nennen. Für einzelne Ereignisse, die einmalig geschehen und deren Identität auf das eine Geschehen begrenzt ist, oder ein einzelnes Objekt oder Ding an einem bestimmten Ort und zu einer bestimmten Zeit, solch ein Ereignis oder Ding, das nur dort, wo und wann es erscheint, signifikant ist, so wie dieses oder jenes Wort in einer einzelnen Zeile einer einzelnen Seite eines einzelnen Exemplars eines Buches, möchte ich die Bezeichnung ‚Token’ einführen. Ein undefiniert bestimmtes Zeichen wie den Ton einer Stimme kann man weder Type noch Token nennen. Ich schlage als Benennung eines solchen Zeichens ‚Tone’ vor. Wenn man einen ‚Type’ nutzen möchte, so muss es als ‚Token’ verkörpert werden, der ein Zeichen des Types sein soll und dadurch des Objektes, das durch den Type gekennzeichnet wird.“ (Prolegomena to an Apology for Pragmaticism, 1906, (CP 4.537)

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