soziotechnisches System        zurück ]      [ Stichworte ]      [ Die Hyper-Bibliothek ]      [ Systemtheorie ]         [ Meine Bücher ]

Als soziotechnisches System bezeichne ich - in Anlehnung an G. Ropohl - ein System, welches Mensch und Maschine als Arbeitseinheit umfasst.

"Ein Computer wird erst wirklicher Computer, wenn er zum Teil einer Mensch-Maschine-Einheit geworden ist. Wenn Text geschrieben wird, tut das nicht allein der Mensch, aber es ist auch nicht allein der Computer, der den Text schreibt; erst die Arbeitseinheit von Mensch und Computer bringt die Textverarbeitung zuwege. Da freilich im benutzten Computer immer schon die Arbeit Verwendung anderer Menschen verkörpert ist, da also die Mensch-Maschine-Einheit nicht nur durch den einzelnen Nutzer gebildet, sondern auch von anderen Menschen mitgeprägt wird, bezeichne ich sie als soziotechnisches System." G. Ropohl: Eine Systemtheorie der Technik (S. 58–59).

Der Ausdruck „soziotechnisches System“ wurde bereits in den 1950er Jahren durch F. Emery und E. Trist verwendet: "Im Allgemeinen muss das Management begreifen, dass der Erfolg des Unternehmens davon abhängt, wie es als soziotechnisches System funktioniert – nicht einfach als ein technisches System mit ersetzbaren Individuen, die hinzugefügt werden und sich anpassen müssen" (Emery, Thorsrud & Trist 1964).

G. Ropohl betont explizit, dass er "Systemtheorie" ganz anders verwendet als N. Luhmann. G. Ropohl begründet eine Art Techniksoziologie, während bei N. Luhmann Technik keine Rolle spielt.


 
[wp]