Römisches Werkzeug        zurück ]      [ Stichworte ]      [ Literatur ]      [ Die Hyper-Bibliothek ]      [ Systemtheorie ]      Technik im Römischen Reich

Römisches Werkzeug .... Ein Werkzeug ist ein Artefakt, das als Mittel in einer Tätigkeit verwendet wird und konstruktiv in eine Maschine überführt werden kann.


[wp]

Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Technik_im_R%C3%B6mischen_Reich
Schriftliche Quellen zur römischen Technikgeschichte sind weitgehend verloren gegangen. Man maß ihnen, anders als anderer Literatur, keine Bedeutung zu. Ausnahmen bilden die technischen Schriften von Autoren wie Vitruvius oder Werke naturwissenschaftlich-technischen Inhalts, wie sie von Plinius verfasst wurden. Römische Technik und Verfahren werden daneben auch in historischen und wissenschaftlichen Texten sowie in Werken römischer Dichter beschrieben.[1] Im Gegensatz zur allgemeinen Geschichtswissenschaft sind für die technikwissenschaftliche Forschung erhaltene Geräte, Werkzeuge, Transportmittel und andere archäologische Funde oder bildliche Darstellungen aus der Antike oft bedeutsamer als schriftliche Quellen.[2] Die Analyse und Rekonstruktion römischer Technik anhand von archäologischen Funden wird erschwert durch die Tatsache, dass neben Stein (etwa für Öl- oder Getreidemühlen), Eisen und Bronze für viele Geräte ausgerechnet ein vergängliches Material wie Holz zum Einsatz kam. Hier muss der Forscher oft auf bildliche Darstellungen oder Beschreibungen aus römischer Zeit zurückgreifen, um unvollständig erhaltenes Material rekonstruieren zu können. Auch die Dampfkraft wurde - wenngleich theoretisch bereits in der hellenistischen Welt bekannt - nicht für Produktionsprozesse eingesetzt. Der geringe Mechanisierungsgrad der römischen Wirtschaft ließ den Ersatz von Handarbeit durch die Erschließung neuer Energiequellen und den damit verbundenen Einsatz von Maschinen nicht als denkbaren Schritt zur Produktivitätssteigerung erscheinen.


Bergbau und Metallverarbeitung[Bearbeiten] In der griechischen und römischen Welt wurden verschiedene Verfahren der Metallgewinnung und -verarbeitung angewendet, um den Bedarf von Militär, Landwirtschaft, Handwerk und Baugewerbe zu decken. Edelmetalle, aber auch Kupfer, waren von zentraler Bedeutung für das Münzwesen der römischen Welt. Die Römer benutzten eine Vielzahl von Metallgeräten oder -teilen für landwirtschaftliche Zwecke, wie etwa Spaten aus Eisen oder Bronze, Hacken, Sicheln, Sensen und Pflugscharen. Für größere Pressen und die Mühlen zur Gewinnung des Olivenöls wurden Bauteile aus Metall benötigt. Im Handwerk benutzten Schmiede, Zimmerleute und Maurer metallene Werkzeuge. Bis in die frühe Kaiserzeit wurden für größere Bauvorhaben, die in dieser Zeit vorwiegend mit Natursteinen errichtet wurden, Metallklammern für die Verbindung der einzelnen Steinblöcke verwendet. Das Gesamtgewicht der für das Kolosseum verbauten Klammern wird auf rund 300 t geschätzt. Medizinische Instrumente von höchster Präzision wurden für Ärzte und Chirurgen gefertigt. Wasserleitungen als zentrale Bestandteile der Infrastruktur römischer Städte erforderten die Produktion großer Mengen an Bleirohren, so dass die Bleigewinnung systematisch vorangetrieben wurde. Dazu kamen unzählige Gegenstände des täglichen Bedarfs wie Lampen, Metallgefäße, Küchenutensilien, Schlüssel und Ketten. Las Médulas: Galerie einer römischen Goldmine Repräsentativen Zwecken dienten große Bleibarren mit einem Gewicht von teilweise mehr als 80 Kilogramm, die seit der Erschließung der Bleivorkommen in der Provinz Britannien gefertigt und mit Inschriften versehen wurden. Hinzu kamen kleinere Plastiken aus Bronze, meist als Votivgaben gefertigt, sowie größere Bronzestatuen für den öffentlichen und privaten Bereich. Die römische Armee benötigte Schwerter aus Eisen sowie Rüstungen mit Helmen, Brustpanzern und Beinschienen aus Bronze. Um eine römische Legion mit Waffen und Rüstungen auszustatten, mussten mehr als dreißig Tonnen Roheisen verarbeitet werden. ? Tagebau in Hispanien[Bearbeiten] Die Bergbaureviere Hispaniens lieferten seit griechischer Zeit vor allem Gold, Silber und Kupfer für den Export. Für den Goldabbau wurden Minen mit Schächten und Galerien angelegt, zusätzlich auch oberirdische Terrassen, auf denen das abgebaute Gestein mit Steinhämmern in Mörsern zerkleinert wurde. Die einheimische Tradition, abgebaute Erze in eigens dafür angelegten Wasserläufen zu waschen, entwickelten römische Ingenieure zu für antike Verhältnisse geradezu spektakulären Tagebaugruben weiter. Hier ist vor allem Las Médulas zu nennen, wo 300 Millionen Tonnen alluviales Gestein abgebaut wurden, sowie die Minen im Tal des Duero.[19] Für Bergbauaktivitäten dieser Größenordnung wurden riesige Gruben angelegt, in denen durch Unterminierung mit Wasser gezielte Einstürze hervorgerufen werden konnten. Hügel wurden kurzerhand durchbohrt und durch Wasserkraft abgetragen - ein Verfahren, das die Römer ruina montium nannten. Das benötigte Wasser wurde über ein Leitungsnetz aus großen Entfernungen herangeführt.


 
[wp]