Perlokution lokutionäre Akt        zurück ]      [ Stichworte ]      [ Die Hyper-Bibliothek ]      [ Systemtheorie ]         [ Meine Bücher ]
 
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Ich würde von Aspekten, nicht von Akten sprechen, aber vielleicht verstehe ich den Witz von "act" nicht, was ja auf eine Handlung verweisen soll. Es handelt sich um ein typisches Übersetzungsproblem, das englische act steht für sehr vieles. Hier ist "Sprechen als Handlung" gemeint.

Bei J. Austin hiess es: "How to Do Things with Words". Dieses "to do" wurde zum Act und so zum Sprech-Act.

Als Perlokution bezeichne ich - in Anlehnung an J. Austin - die in einem Sprechakt angestrebte oder intendierte Folge einer Illokution.

Beispiel:
Ein Sprecher vollzieht den perlokutionären Akt des Kränkens des Hörers dadurch, dass er den illokutionären Akt des Behauptens vollzieht, indem er einen lokutionären Akt vollzieht, wie z. B. die Aussage „Du bist hässlich.“

Kritische Anmerkung

Das die Perluktion als Teil der Sprechhandlung aufgefasst wird, ist seltsam.

J. Austin unterscheidet deshalb zwischen dem perlokutionären Akt und dem perlokutionären Effekt. Der perlokutionäre Effekt ist die Wirkung, die aufgrund eines perlokutionären Aktes eintritt.
Der Akt besteht im Kränken, der Effekt im gekränkt sein - als sind zwei verschiedene Menschen betroffen.
Der Sprecher kann eine Absicht haben, aber der Hörer entscheidet, ob er gekränkt ist, er kann den Versuch auch lustig finden.
Es bleibt also ziemlich unklar, wovon die Rede ist - auch wenn umgekehrt sehr klar ist, dass etwas Beleidigungen strafbar sein können.


 
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