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Operative oder operationelle Koppelung ist ein Terminus von N. Luhamnn, den ich nicht verstehe.
Ich führe den Ausdruck hier nur an, weil er gelegentlich verwendet wird, wobei oft - meist unverstanden - strukturelle Koppelung (mit)gemeint ist.

Bei N. Luhmann etwa in "Soziologische Aufklärung Band 6" (2. Aufl., S. 51):
"Für die klassische Thematik von "Individuum und Gesellschaft" muss deshalb eine Begrifflichkeit gefunden werden, die auf keine der internen Operationen der betreffenden Systeme zurückgreift: weder auf bewusste Gedankenarbeit noch auf Kommunikation. Ich habe vorgeschlagen, die operative und strukturelle Kopplung, um die es hier geht, als Interpenetration zu bezeichnen, - ein sprachlich nicht sehr glücklicher und sicher klärungsbedürftiger Begriff. Interpenetration bezeichnet weder ein umfassendes System der Koordination noch einen operativ ablaufenden Tauschprozeß (was voraussetzen würde, daß man in dieser Hinsicht von Inputs und Outputs sprechen könnte). Theoriekonsistent kann Interpenetration nur heißen: daß im jeweiligen Bezugssystem die Einheit und Komplexität (im Unterschied zu: spezifischen Zuständen und Operationen) des jeweils anderen eine Funktion erhält. Die Art und Weise, in der das geschieht, ist natürlich nur an den jeweils systemeigenen Strukturen und Operationen aufzuweisen; anders könnte sie nicht vorkommen. Sie nimmt also in Bewußtseinssystemen andere Formen an als in kommunikativen Systemen."

[Dirk Baecker ]
Operationelle Schließung und strukturelle Kopplungen sind also Begriffe, die ein Beobachtungssystem beschreiben, wie es von einem externen Beobachter konzipiert wurde - und operationelle Kopplung beschreibt die Haltung des externen Beobachters gegenüber einem System ohne dieses System. notwendigerweise unter Berücksichtigung dieser Beschreibung in Bezug auf ihren Selbstbezug. Die operationelle Kopplung erweist sich als eine Perspektive, die den Beobachter, nicht aber das System beschreibt.
Und so bezeichnet "Übersetzung" den unwahrscheinlichen Fall, dass ein System einen externen Beobachter zur Kenntnis nimmt und eine Art strukturelle Kopplung mit ihm sucht. Knoten knüpfen Knoten.
 
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