Exhaustionsprinzip        zurück ]      [ Stichworte ]      [ Literatur ]      [ Die Hyper-Bibliothek ]      [ Systemtheorie ]

Als Exhaustion bezeichne ich (in Anlehnung an K. Holzkamp) ein Verfahren, in welchem Zusatzbedingungen eingeführt werden, um eine Theorie oder eine Definition plausiel zu halten.

Es sind Verfahren, die T. Kuhn zur Erhaltung eines Paradigmas beschreibt.

Beispiel:
In diesem Lexikon gibt es eine Definition zu Maschine. Nach dieser Definition sind viele Gegenstände, die gemeinhin als "Maschine" bezeichnet werden (etwa Schreibmaschinen, Tretnähmaschine, Dampfmaschinen), keine Maschinen. Die Begründungen für solche Abgrenzungen sind in dem Sinne Exhaustionen, als sie die Definition aufrecht erhalten.


Man kann die Exhaustion auch als Ausrede, die Tatsachen wegargumentiert, beurteilen oder als einschränkendes Verfahren:

Wenn ein in Form einer Wenn-Dann-Hypothese prognostizierter Effekt in einer empirischen Unterschung nicht eintritt, kann man
a) eine Hypothese als falsifiziert ablehnen oder
b) die Hypothese verändern, indem man die Wenn-Komponente der Hypothese um weitere unabhängige Variablen ergänzt (Exhaustion). Dadurch wird der Geltungsbereich der Hypothese eingeschränkt. In einer weiteren Untersuchung muß die exhaurierte Hypothese dann erneut geprüft werden. (Borz/Döring 1995, S. 614).

Als eigentliche Methode wurde die Exhaustion im Kontext der Berechnung von "Pi" verwendet, in welchem der Kreis sich in einem Polygon "erschöpft" (exhaustiert). Die immer bleibenden Ecken des immer vieleckiger werdenden Poligons werden - hmm .. weggelassen.


 
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