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Als Disposition bezeichne ich .. Einteilung, Gliederung, Anordnung ...

Ryle verwendet Disposition
Es ist eine Veranlagung [Disposition] oder ein Komplex von Veranlagungen, und eine Veranlagung ist ein Faktor der falschen logischen Art, um gesehen oder ungesehen, aufgezeichnet oder nicht aufgezeichnet zu werden.
So wie die Angewohnheit, laut zu sprechen, nicht selbst laut oder leise ist, da sie nicht die Art von Begriff ist, von dem "laut" und "leise" behauptet werden können, oder so wie eine Anfälligkeit für Kopfschmerzen aus demselben Grund nicht selbst unerträglich oder erträglich ist, so sind die Fähigkeiten, Geschmäcker und Neigungen, die in offenen oder inneren Vorgängen ausgeübt werden, nicht selbst offen oder innerlich, bezeugbar oder unbezeugbar. Die traditionelle Theorie des Geistes hat die Typusunterscheidung zwischen Veranlagung und Übung in ihre mythische Zweiteilung von nicht bezeugbaren geistigen Ursachen und ihren bezeugbaren körperlichen Wirkungen missverstanden.


Als dispositionelle Eigenschaft (Disposition) bezeichnet man insbesondere in der Ontologie und Wissenschaftstheorie die Möglichkeit oder das Vermögen eines Gegenstandes (einschließlich eines Menschen), sich in einer bestimmten Weise zu verhalten[1]. Meint man nur dauerhaftere, spezifische oder angeborene Dispositionen, spricht man auch von Anlage, Veranlagung, Tendenz oder Neigung.

Auf Dispositionen beziehen sich dispositionale Ausdrücke[2], dispositionale Prädikate oder Dispositionsbegriffe. Der Gegenbegriff zum Dispositionsbegriff ist der Beobachtungsbegriff[3].

Beispielsweise lässt sich die Eigenschaft „zerbrechlich“ analysieren als Veranlagung eines Objekts, zu zerbrechen, wenn es relativ geringer Krafteinwirkung ausgesetzt ist. In der jüngeren systematischen Philosophie wurde für die Bearbeitung unterschiedlichster Probleme eine Verwendung des Dispositionsbegriffs vorgeschlagen, darunter Erklärungen menschlichen Verhaltens und Denkens oder angenommene Eigenschaften wie Farben, ästhetische oder Wert-Eigenschaften. Umstritten ist neben der Tauglichkeit derartiger Analysen im Einzelnen u. a., wie der Begriff einer Disposition überhaupt zu analysieren und von anderen Klassen von Eigenschaften zu unterscheiden ist; wie sich Dispositionen zu ihrer materiellen Basis (etwa der Atomstruktur einer zerbrechlichen Vase) verhalten, ob sie etwa durchgängig darauf reduzierbar sind oder es auch ontologisch unabhängige Dispositionen gibt, die ggf. selbständig kausal wirksam sind; ob Dispositionen überhaupt oder gar vollständig je intrinsische Eigenschaften sind.[4]


 
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