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Hier geht es um die Redeweise des KPK.

Wie bei vielem plädiert der KPK für eine "Anschauung", die vorab eingeübt wird, so dass die gleich aussehenden Formeln dann adäquat auseinander gehalten werden können.

Die Anschauung ... von Wärme und Entropie ... siehe anschauliches Denken ...
Selbstverständlich können wir als Namen für die Größe S nicht das Wort „Wärme“ benutzen, da dieses Wort von der Physik anderweitig belegt ist: Man bezeichnet damit, wenn auch nicht ganz einheitlich, die Differentialform δQ = TdS. Sich von einem solchen Gebilde eine Anschauung zu bilden, ist aber sehr schwer, wenn nicht unmöglich.
Das Q hinter dem Differentialzeichen δ ist ja keine physikalische Größe. Manchmal drückt man diesen Sachverhalt so aus, dass man sagt, Q sei eine Prozessgröße, Entropie und Energie dagegen seien Zustandsgrößen. Das hört sich an, als seien Zustandsgrößen eher eine Seltenheit. Tatsächlich sind aber alle bekannten Größen der Physik Zustandsgrößen, mit nur zwei Ausnahmen:
der Wärme und der Arbeit. (Herrmann: KPK:61)

Soweit ich aktuell verstanden habe, sollte man auf Wärme und Arbeit in der Physik verzichten
Anstelle von Wärme sollte man von Entropie sprechen.

Die Tatsache, dass eine Größe eine Zustandsgröße ist, empfindet jeder als so normal, dass es ihm gewöhnlich gar nicht in den Sinn kommt, dies zu betonen. Die unglückliche, und aus heutiger Sicht überflüssige Konstruktion der Gebilde Wärme und Arbeit führt häufig zur Verwirrung der Lernenden und sogar der erfahrenen Physiker. Genauso, wie wir im vorliegenden Schülertext in der Mechanik nicht mit der Arbeit operiert haben, benutzen wir daher in der Wärmelehre auch nicht die „Prozessgröße“ Q.


 
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