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Anmerkungen zum Vorwort

1.

  

H. von Foerster hat diese 2. Ordnung als cybernetics of cybernetics bezeichnet. Sie ist auch unter dem Label Radikaler Konstruktivismus bekannt geworden ist.

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1a.

  

Ich schreibe diese Systemtheorie dialogisch im Sinn des Wortes, wie es M. Buber entwickelt hat. V. Flusser und D. Bohm haben das Prinzip dieses Dialoges funktional und operativ ausführlich dargestellt.

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1b.

  

Wenn ich beispielsweise von N. Wieners oder von N. Luhmanns Systemtheorie spreche, meine ich nicht, dass eine bestimmte Systemtheorie ihnen gehöre, sondern dass sie - tautologischerweise - eine bestimmte Auffassung von Systemtheorie vertreten. Natürlich weiss ich weder was N. Wiener noch was N. Luhmann dachten oder meinten, ich weiss lediglich, wie ich deren Texte interpretieren kann. Es geht mir also mit solchen Zuschreibungen nicht um Personen, sondern darum verschiedene Auffassungen von Systemtheorie (Variation) zu bezeichnen, indem ich sage, in wessen Texten ich welche Auffassungen (Selektion) lese. Die vorliegende Systemtheorie sehe ich als "kybernetische" Systemtheorie. Mit "kybernetisch" charakterisiere ich auch eine Menge von Auffassungen, die mir verwandt erscheinen. Wenn N. Luhmann etwa von "älteren, kybernetischen Systemtheorien" schreibt, lese ich in diesem Sinne, dass er seine "soziologische" Systemtheorie - die dann eben in seinen Augen gerade keine kybernetische ist - begriffsverwandtschaftlich abgrenzen will, während N. Wiener, der den Ausdruck Kybernetik prägte, offenbar eine eigene Familie innerhalb der Systemtheorie bezeichnen wollte, vielleicht weil ihm der Ausdruck "Systemtheorie" bereits andersweitig besetzt erschienen ist.

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2.

  

Ich kenne nur wenige nonfiction-Texte, die in der ich-Form geschrieben sind. Die ich-Form macht mir die Fiction bewusst. Dass beispielsweise E. von Glasersfeld in seinem Buch Radikaler Konstruktivismus die ich-Form - wenn auch nicht radikal - verwendet hat, verbinde ich mit der im Buch postulierten Subjektabhängigkeit jedes Wissens. Man kann sich mit einem die Lesenden einschliessenden "wir" oder "man" helfen, was ich in vielen nonfiction-Texten finden kann. Im radikalen Dialog verzichte ich darauf, das Du in meine Fiction einzugliedern. Ich sage konjuktiv, was "man" meines Erachtens auch tun oder sehen könnte (Variation) und indikativ, was ich wahrnehme (Selektion). Jeder Dialog hilft mir die Variation zu vergrössern und mir meine Selektion bewusst zu machen.

Eine "systemtheoretische Lösung" für den meidenden Umgang mit subjektivem Wissen hat N. Luhmann vorgelegt. Seine "sozialen Kommunikationssysteme" sind Institutionen und Gesellschaften, die nicht aus Menschen, sondern aus Kommunikationen bestehen, in welchen Menschen quasi als Trägermaterial fungieren. Diese Kommunikationen einer Gesellschaft beinhalten insbesondere auch Gesellschaftsbeschreibungen, unter anderen auch jene, die N. Luhmann als Medium der Gesellschaft geschrieben hat. Deshalb kann N. Luhmann schreiben, dass sich die Gesellschaft selbst beschreibe. Natürlich tut sie das nicht in der ich-Form, weil sie sich ja durch Medien beschreibt. Gott und die Gesellschaft sprechen quasi durch autorisierte Statthalter, die sich Autoren nennen. Das Verfahren "es schreibt durch mich" finde ich im Zentrum jeder Esoterik.

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3.

  

Natürlich kann man Wissenschaft - und ich tue es - auch als ganz undogmatisch dialogisch begreifen. Dann aber funktioniert sie nicht mit Leitunterscheidungen wie richtig/falsch (N. Luhmann) oder falsifiziert/nicht falsifiziert (K. Popper), sondern berichtet von interessanten Experimenten, die man vielleicht nachvollziehen könnte. Wahr oder richtig wird dadurch nichts, und falsifizieren kann ich mit Experimenten nur meine Vorstellungen, darüber, wie die Experimente verlaufen sollten. Ein wissenschaftliches Experiment, das mir sehr gut gefällt, ist beispielsweise die Rekonstruktion von I. Pawlow's Experimenten zur Konditionierung von Hunden. Ich werde darauf eingehen.

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