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Anmerkungen zu Blackbox

1.

  

Es gibt auch abgeleitete Verwendungen des Ausdruckes Blackbox. In den Ingenieurwissenschaften ist eine Blackbox ein funktionsspezifiziertes Element, dessen Konstruktion man nicht kennen muss. Wer etwa ein Auto konstruiert, muss nicht wissen, wie das Autoradio funktioniert, das er bei einem Zulieferanten als Blackbox kauft. Er muss nur wissen, wieviel Platz er für das Radio im Armaturenbrett resevieren muss, und welche Anschlüsse das Radio braucht. In der Aviatik ist eine Blackbox ein Aufzeichnungsgerät, das man nicht manipulieren kann. Es wird nach einem Flugunfall ausgewertet. Es ist also nur vor dem Unfall eine gewollte Blackbox.

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2.

  

Kleine Kinder öffnen in einem bestimmten Alter jedes Spielzeug, weil sie wissen wollen, was drin ist. Ich könnte beispielsweise ein Loch unter dem Tempel graben, um zu sehen, warum sich die Türen des Tempels öffnen, wenn der Priester das Feuer anzündet. Wenn ich nachschauen kann, wie ein bestimmter Mechanismus konstruiert ist, brauche ich natürlich keine Erklärung mehr.

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3.

  

Ein grosser Teil der Kybernetiker um N. Wiener waren eigentliche Computerpioniere, die sich für denkende, selbstorganisierende, selbst reproduzierende usw. Maschinen und Netzwerke interessierten. J. von Neumann befasste sich intensiv mit dem Verhältnis von Computer und Hirn. E. von Glasersfeld bekam Forschungsgelder, weil die amerikanische Armee schon 1940 glaubte, dass Computer bald Texte aller Sprachen nach menschlichem Vorbild übersetzen würden. H. von Foerster gründete das Bio-Lab, in welchen Computer dem Hirn "nachempfunden" wurden.

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4.

  

Es gibt natürlich naturwissenschaftliche Neurowissenschafter, die im alten deskriptiven Paradigma bleiben, also die Wende gerade nicht mitmachen und mithin keine Kognitivisten werden, sondern elektrochemische Prozesse im Organ Hirn untersuchen.

Hardcore-Kognitivisten dagegen wie etwa G. Roth unterscheiden ein Hirn, das es wirklich gibt, von einem Hirn, das vom wirklichen Hirn konstruiert wird. Ersteres soll Realität sein, letzteres Wirklichkeit. So werden Argumentationen möglich, wonach das Bewusstsein den Befehl zu einer Handlung erst gibt, nachdem die Handlung bereits ausgelöst ist. Das wirkliche Hirn interpretiert als Bewusstseinsträger, was das reale Hirn tut, und kommt immer etwas zu spät, was aber nicht weiter schlimm ist, weil das Hirn vor dem Bewusstsein ohnehin macht, was das Bewusstsein etwas später machen wollte.

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5.

  

H. Maturana meint, dass viele Wissenschaftler zwar so wie K. Popper sprechen, aber dass sich kaum einer so verhalte. Vielmehr würden alle Wissenschaftler Hypothesen in dem Sinne verifizieren, dass sie ihr Verhalten beim weiteren Forschen darauf abstützen.

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