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Adolph Friedrich Erdmann Menzel (1815-1905) war Maler. "Alles Zeichnen ist nützlich, und Alles zeichnen auch!" |
Menzel hinterließ rund 6000 Zeichnungen, hinzu kommen 77 Skizzenbücher und Hefte. Diese gewaltige Menge erklärt sich zum einen aus der damals üblichen Vorgehensweise, jedes Gemälde mit einer Vielzahl von Zeichnungen vorzubereiten; so schuf Menzel beispielsweise zum Eisenwalzwerk mehr als hundert Zeichnungen. Zum anderen aber wird Menzel von den Zeitgenossen als manischer Zeichner beschrieben: „Kein Gegenstand war ihm zu gering, und er zeichnete, wo er ging und stand, mit geradezu krankhaftem Eifer.“ (Paul Meyerheim 1906). Diese Leidenschaft gab Anlass zu einer ganzen Reihe von Anekdoten.
Das Zeichnen begleitete Menzel sein ganzes Leben lang. Eines seiner ersten Zeugnisse ist die gezeichnete Hand des Vaters. Nach 1875 ging die Zahl seiner Gemälde deutlich zurück, und im hohen Alter hat er nur noch gezeichnet. Menzel zeichnete zunächst gern mit spitzem Bleistift, aber auch mit Pastellkreiden und entwickelte sich zu einem Meister der Gouache und der aquarellierten Zeichnung. Später bevorzugte er den breiten Zimmermannsbleistift, den er im Alter ausschließlich benutzte. Dabei neigte er zunehmend dazu, die Linien zu verwischen, so dass die Zeichnungen seiner letzten Jahre einen verschwommenen, unwirklichen Eindruck vermitteln.
Menzels Zeichnungen werden bewundert für die Beobachtungsgabe, die in ihnen zum Ausdruck kommt, und für die Fähigkeit des Künstlers, mit einfachsten Mitteln das Wesen der Dinge und Personen zu erfassen. Unbelebte Gegenstände scheinen in diesen Zeichnungen oft auf magische Weise ein Eigenleben zu erhalten (Rüstkammer-Phantasien, Norwegische Fettaustern). Da Menzel sich in seinen Zeichnungen mehr Freiheiten nahm als in seinen Gemälden, treten charakteristische Elemente seines Werks dort häufig besonders stark hervor, so die Wahl scheinbar willkürlicher Bildausschnitte und das Interesse an Unordnung und Zerfall. In einigen Zeichnungen seiner späten Jahre nähert Menzel sich der Abstraktion (Kurhausstraße in Kissingen nach einem Gewitterregen, Enger Durchblick zwischen zwei Häusern).
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