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Maturana, Humberto: Biologie der Sozialität, in: Schmidt, Siegfried J. (Hg.): Der Diskurs des Radikalen Konstruktivismus, 1987:287-302.

"Jedes menschliche Sozialsystem gründet in welcher Form auch immer auf der Liebe, die seine Mitglieder untereinander verbindet. Wenn es keine Liebe gibt, gibt es auch keine wirkliche Sozialisation, und die menschen trennen sich. Eine Gesellschaft, in der die Liebe unter den Menschen aufhört, zerfällt. (...) Deshalb fällt auch die Lösung jedes beliebigen sozialen Problems in den Bereich der Ethik, d.h. in den Bereich der Ernsthaftigkeit des Handelns in jeder Situation, zu dem es auch gehört, das recht jedes menschen, auch jedes fremden menschen mit allen Unterschieden und Gemeinsamkeiten zu akzeptieren. Das Verhalten der menschen, die durch die Verteidigung der negation des anderen für sich selbst und die Welt blind geworden sind, hat aus ihnen gemacht, was sie heute sind,... (...)... weil wir leben wollen, ohne die Tatsache zu berücksichtigen, dass jede Individualität sozial und nur dann zu verwirklichen ist, wenn sie in ihre eigenen Interessen die menschliche Gemeinschaft, von der sie getragen wird, einschliesst." (ebd., S. 300 f.)