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Regel wird umgangssprachlich sehr verschieden verwendet (u.a. auch für den Menstruationszyklus). Meistens sind Spielregeln gemeint, die - wie Normen - oft als Verhaltensvorschriften oder wenigstens als Richtlinien interpretiert werden. Aber mit Regeln wird auch typisches Verhalten beschrieben, das nicht oder nur sehr indirekt auf Vorschriften zurück geführt wird. Ich sage etwa: In der Regel stehen wir um 8 Uhr auf. Und Produktionsregeln werden als Ursache von Mustern formuliert, wobei sie als Regeln gar nicht bewusst sind.
[ Kreativität ]

Als Regel bezeichne ich die Beschreibung einer impliziten Anweisung, die einer Verhaltensweise aufgrund einer verallgemeinerten Erfahrung zugerechnet wird.

Beispiel
Beim Fussballspiel erkenne ich, dass die Feldspieler den Ball nicht mit den Händen berühren, solange der Ball das Spielfeld nicht verlassen hat. Das ist regelmässig der Fall, deshalb neige ich dazu, eine Regel zu erkennen.

Erläuterungen:
Ich kann als Mitspieler oder als Zuschauer erkennen, dass bei einem bestimmten Ballspiel die Hände nicht verwendet werden. Dazu muss ich keine Vereinbarung und keine Spielregel kennen.
Ich kann mir meine Beobachtung mit einer Regel erklären, die besagt, dass der Ball nicht mit den Händen berührt werden soll.
Ich verifiziere diese Regel, wenn ein Verstoss angezeigt oder bestraft wird.
Ich kann eine Regel explizit machen, dann wird sie zu einer operativen Beschreibung einer zulässigen oder nicht zulässigen Verhaltensweise.

Regeln gibt es nur bezüglich optionalem Verhalten, das nicht festgelegt ist. Eine geregelte Dampfmaschine befolgt keine Regel, das heisst, ich erkläre ihr Verhalten nicht mit einer Regel, sondern durch eine Regelung. In der Regelung sind die Regeln - wie in Gesetzen aufgehoben.

Siehe auch: Hebbsche Lernregel

Im Alltag wird häufig der regelmässige Sachverhalt, statt dessen Beschreibung als Regel bezeichnet.


 

Regel / Gebot / Inszenierung (Der mittlere Weg,S.280)
V. verwendet die Ausdrücke wohl anders als ich.


[ Inversion ]

Literatur

[ ]
 

Bedeutung von Regeln in Gruppen (nach O. Kruse, wo "Regel" offenbar diffus für "Norm" steht)
- Regeln orientieren
- Regeln grenzen ab
- Regeln stabilisieren
- Regeln schützen
- Regeln erfordern Anpassung und Verzicht
- Regeln entsubjetkivieren
- Regeln fördern die Erstarrung
- Regeln bedürfen der Legitimierung durch die Gruppe


 
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