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Anmerkungen zu den Beispielen zur Unterscheidung

1.

  

Mit dieser Unterscheidung spielt König Salomon, der zwei streitenden Müttern vorschlägt, das Kind entzwei zu schneiden und jeder die Hälfte zu geben. Mit solchen Peinlichkeiten spielt P. Watzlawick in vielen seiner Geschichten. Die Mutter muss angesichts der Unterstellung in der Frage egozentrisch antworten oder verstecken, dass sie egozentrisch ist.

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2.

  

Diese wunderbare Geschichte habe ich von Heinz von Foerster (Entdecken:86)

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3.

  

Ich will dazu noch eine Geschichte erzählen. Im aufgeklärten Mittelalter wurden hypothetische Konstruktionen wie etwa jene von Kopernikus als System bezeichnet. System hiess eine ausgedachte Erklärung, die man nicht beweisen konnte, weil sie auf Hypothesen, also auf angenommenen Unterstellungen beruhte. Im Streit über das heliozentrische Planetensystem sagte der Kardinal Bellarmino sagte zu G. Galilei: "Sei vernünftig: Bezeichne deine Ideen als Hypothesen, sonst sind sie Ketzerei". Man kann den Rat des Kardinals so interpretieren, wie es offenbar G. Galilei auch getan hat: Hätte G. Galilei seine Ideen als Hypothesen bezeichnet, hätte er zugegeben, dass er nicht weiss und nicht wissen kann, ob er recht hat. Sein ganzes System wäre nur eine Denkmöglichkeit gewesen - was es in meinen Augen tatsächlich ist. N. Kopernikus und G. Galilei benutzten das heliozentrische Planetensystem als Erklärung für bestimmte Phänomene am Sternenhimmel, die sich natürlich - wie jedes Phänomen - auch anders erklären liessen. Der üblichen Geschichte zufolge meinte G. Galilei, die Wahrheit zu kennen, auch wenn er sich dafür nicht verbrennen lassen wollte. Er schwor nur ab, um später zu sagen: "Und sie dreht sich doch!" K. Popper sagte viel später als der Kardinal nochmals, dass man Hypothesen nur falsifizieren, nie aber verifizieren kann. Deshalb bleibe die Wissenschaft immer hypothetisch. Dass sich die Erde dreht, und dass sie sich um die Sonne dreht, sind - wissenschaftlich gesehen - Hypothesen.

J. Konorsky verdeutlicht mit seinem Experiment auch, dass es dem Kardinal Bellarmino wohl nicht um die Falsifizierbarkeit von Hypothesen ging - denn G. Galileis Hypothesen sind so schwer zu falsifizieren wie jene von I. Pawlow. Wenn man die entsprechenden Versuche macht, wird man ziemlich sicher auch die prognostizierten Resultate erhalten. Der Kardinal wollte lediglich, dass G. Galilei seine Konstruktion als eine mögliche Erklärung bezeichnete. Der Kardinal wusste eben, was Erklärungen und was Hypothesen im Sinne der Systemtheorie sind, auch wenn er von Systemtheorie wohl noch nie gehört hatte. I. Newton sagte explizit, was G. Galilei vielleicht schon meinte: "Hypothesis non fingo" (Ich erfinde keine Hypothesen). A. Einstein zeigte, dass I. Newton nur nicht merkte, auf welchen "Erfindungen" er sein System aufbaute. G. Galilei und I. Newton sahen ihre blinden Flecken nicht. G. Galilei sah nicht, wo er steht (Perspektive) und I. Newton sah nicht, dass er im absoluten Raum und in der Zeit argumentierte. Ich werde später auf diese Geschichte zurückkommen.

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