AG3 MMK 2014

Aus Mmktagung
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Dialog

Moderation: Rolf Todesco

Jede AG hat ein Moderationspapier und pro Teilnehmer ein Thesenpapiere AG3



Moderationspapier Dialog
 
Vorwort: Was ist die MMK

Die MMK wurde 1980 ins Leben gerufen, weil durch die Entwicklung des Computers zwei Kulturen aufeinander prallten, die sich zuvor besser aus dem Weg gehen konnten: eine technische und eine ... nicht ganz so technische Kultur, in welcher Computer wirklich als Dialog-Systeme aufgefasst wurden. Zunächst war der Begriff Dialogsystem unverfänglich, weil mit "Dialog-System" im Wesentlichen die Tatsache gemeint war, dass der Computer einen Bildschirm bekommen hatte, auf welchem die Ein- und Ausgaben in Formularform wie Fragen und Antworten interpretiert werden konnten. Dialog-Computer war ein umgangssprachlicher Ausdruck - wohl aus den Werbeabteilungen der Computerhersteller - der ein paar wichtige Aspekte der Computerentwicklung ziemlich undifferenziert, aber "werbig" bezeichnete.

      

Dialogcomputer1.png


Quelle: Wikipedia

Der sogenannte Dialogcomputer bezeichnet insbesondere den Übergang

Die MMK

Die MMK befasste sich nie mit Sprachkritik, im Gegenteil. Sie befasst sich damit, was an den Bildschirmen - und ein wenig dahinter - passierte oder besser passieren sollte. Die MMK war lange Zeit befangen im Design von guter Mensch-Maschine-Kommunikation und nahm nicht nur in Kauf, dass von Kommunikation und Dialog gesprochen wurde, sondern half kräftig mit dabei, den Computer nicht als Maschine, sondern als Medium zu sehen.


cc


Technologisch waren verschiedene Entwicklungsstufen des Computers im Spiel, die im Ausdruck "Dialog" aufgehoben wurden.
1.) bietet das Bildschirm-Terminal ein gewisses Feedback bei der Dateneingabe, was als Antwort im weitesten Sinne gesehen werden kann.
2.) gibt eine Maskenfolge am Bildschirm eine Art Fragen, die beantwortet werden müssen.
3.) gibt eine Menü-Funktion am Bildschirm dem Benutzer die Möglichkeit zwischen verschiedenen Angeboten auszuwählen.
4.) kann die bedingte Anzeige am Bildschirm als Antwort aufgefasst werden. Ich kann etwa die Eingabe "2 + 3" als Frage verstehen und die am Bildschirm ausgegeben "5" als Antwort des Systems dazu.
5.) schliesslich kann die Ausgabe - wie bei Eliza - aus ganzen Sätzen bestehen.

"Dialog-Computer" bezeichnet eine Echtzeit-Reaktion (im Unterschied zu Batch-Verfahren) und eine Form der Ausgabe, die in dem Sinne als interaktiv auf die Eingaben bezogen werden kann, als die Eingaben von den vorgängigen Ausgaben mitbestimmt werden. Natürlich ist das zeitlich stark verzögert bei jedem Computer, also auch bei lochkartengesteuerten Computern der Fall. Die zeitliche Distanz verwischt aber solche Zusammenhänge.

Umgangssprachlich ist mit Dialog gemeint, dass man mit dem Computer irgendwie sprechen kann. Dieses vermeintliche "Sprechen" hat J. Weizenbaum mit seiner Eliza dialektisch entfaltet.


Das umgangssprachliche "Dialog-Computer" bezeichnet mithin eine Deutung eines Phänomens, in welcher ein Computer sprechen kann und in welcher Dialog für ein wechselseitiges Reagieren auf ausgegebene Wörter steht.

Sprachkritisch: In meiner Sprache sind Dialoge Gespräche und Computer Artefakte, die sich innerhalb einer Technologie als Automaten beschreiben lassen. Wer mit Computern Dialoge führt, beseelt diese und komplementär entseelt er sich selbst.


dass der Computer einen Bildschirm bekommen hatte, auf welchem die Ein- und Ausgaben in Formularform wie Fragen und Antworten interpretiert werden konnten.


http://www.urz.uni-heidelberg.de/orginfo/berichte/festschrift.html