Heinrich VIII        zurück ]      [ Stichworte ]      [ Literatur ]      [ Die Hyper-Bibliothek ]      [ Systemtheorie ]

Literatur


Zur Person

    
Hans Holbein d. J., 1536–1537

Adel (diasynchron)

Alles Wikipediazeugs:
Heinrich VIII. Tudor (1491-1547) war von 1509 bis 1547 König von England. Als jüngerer Sohn König Heinrichs VII. und der Elizabeth of York, wurde er nach dem plötzlichen Tod seines älteren Bruders Arthur im Jahr 1502 unerwartet Thronerbe und bestieg am 21. April 1509 siebzehnjährig als zweiter Herrscher des Hauses Tudor den englischen Thron. Seine Thronbesteigung wurde von der Bevölkerung euphorisch gefeiert und war nach den englischen Rosenkriegen die erste friedliche seit beinahe 100 Jahren.

Heinrich VIII. war der erste englische König mit einer Renaissanceausbildung, er sprach mehrere Sprachen, verfasste Gedichte, komponierte Musik und zeigte großes Interesse an religiösen Themen. In seiner Jugend war er ein athletischer, charismatischer Mann, in späteren Jahren jedoch fettleibig und chronisch krank. In der Populärkultur ist Heinrich VIII. vor allem für seine insgesamt sechs Ehen bekannt, von denen zwei mit Scheidung (Katharina von Aragon, Anna von Kleve) und zwei mit der Hinrichtung der jeweiligen Ehefrau endeten (Anne Boleyn, Catherine Howard).

siehe auch Thomas Cromwell, Thomas Morus

Seine Bedeutung liegt jedoch in den großen sozialen und religiösen Veränderungen seiner Regierungszeit, die für England von enormer historischer Bedeutung waren. Da seine erste Ehe mit Katharina von Aragón keinen männlichen Thronfolger hervorbrachte, strebte Heinrich in den 1520ern eine Annullierung seiner Ehe durch den Papst an, in deren Folge er England schließlich von der römisch-katholischen Kirche lossagte, sich selbst zum Oberhaupt der Kirche Englands erhob, die englischen Klöster auflöste und exkommuniziert wurde. Obwohl Heinrichs religiöse Überzeugungen bis zuletzt im Kern katholisch blieben, ebnete er mit der Ablehnung der Autorität des Papstes und dem Druck einer staatlich autorisierten englischen Bibel den Weg für die protestantische Reformation in England. In den Worten des Historikers Eric Ives hinterließ Heinrich damit „eine tiefere Spur in der englischen Geschichte als jeder andere Monarch seit der normannischen Eroberung Englands und alle, die ihm folgten.“

Bei Heinrichs Tod fiel die Krone zunächst an seinen neunjährigen Sohn Eduard, nach dessen frühem Tod an seine Tochter Maria und schließlich an seine Tochter Elisabeth, mit der das Haus Tudor 1603 zu Ende ging.

Am 3. November 1534 setzte Heinrich im Parlament die Suprematsakte Act of Supremacy durch, wodurch der König als „höchstes Oberhaupt der Kirche von England auf Erden“ (supreme head in earth of the Church of England) anerkannt und England damit endgültig von der römischen Kirche losgesagt wurde. Das englische Volk musste unter Eid Heinrichs Oberhoheit sowohl über die Kirche als auch über das Thronfolgegesetz anerkennen. Dies hatte die Exkommunizierung und 1538 den Bann durch den Papst zur Folge. Zu den wenigen, die sich weigerten, den Eid zu schwören, gehörten sein Lordkanzler Thomas Morus und John Fisher, Bischof von Rochester. Sie wurden 1535 im Tower of London inhaftiert und hingerichtet.


[Tudor im TV]
[wp]